Es gibt wohl eine unerschöpfliche Menge an berühmten Zitaten von Männern über Frauen. Und mindestens genau so viele von Frauen über Männer. So soll der berühmte US-Schauspieler Clint Eastwood einmal gesagt haben: „Wenn eine Frau nicht spricht, soll man sie auf keinen Fall unterbrechen.“
Dass Frauen, wenn sie sprechen, auch gleichzeitig eine Fülle anderer Dinge tun können, hat der „Gentleman Kabarettist“ Carsten Höfer jetzt mit seinem Programm „Frauenversteher“ im Prinzenhof aufgezeigt.
Wo „Multitasking“ bei Frauen bedeutet, gleichzeitig fernzusehen, in der Illustrierten zu blättern und eine Konversation mit ihrem Mann zu betrieben, konzentriert sich das schwache Geschlecht lieber auf das „Monotasking“, also immer nur eine Tätigkeit zur gleichen Zeit. Dabei erfuhr das Publikum im ausverkauften Prinzenhof der Sparkasse Schaumburg auch, dass „Wohnen“ und „Sitzen“ als vollwertige Tätigkeiten zu verstehen sind und wo beim Mann die direkte Verbindung zwischen Bier-Nebenhöhlen und Sprachzentrum besteht.
Dabei entlud der 1969 geborene Wahl-Münsteraner die Pointen stets zielgerichtet und treffsicher an das aus Männern und Frauen bestehende Publikum und sorgte für eine Lachsalve nach der anderen.
Das annähernd zweistündige Programm Höfers ließ dabei tief blicken in die zwischenmenschlichen Differenzen und Kommunikationshürden im alltäglichen Zusammenleben. Von der Art der Getränkebestellung bei reinen Männer- und Frauengruppen bis hin zu Stolperfallen beim gemeinsamen Restaurantbesuch – es gab wohl kaum einen Zuschauer im Publikum, der sich angesichts der pointierten und zum Greifen nahen Szenarien „von Nebenan“ nicht mindestens ein Mal wiedererkannt haben dürfte.
Und so mangelte es auch nicht am Applaus, als Höfer die weibliche Sprachschaukel erklärte und bildlich Tipps zur Verbesserung der zwischengeschlechtlichen Kommunikation, bis hin zum praktizierten Rollentausch unter der Dursche (mitsamt amüsant-schlechter Angewohnheiten beider Geschlechter) gab.