(Rinteln) Offiziell „mega“ sind diejenigen Teilnehmer, die den allerersten „Megamarsch“ über die kompletten 100 Kilometer im Weserbergland komplett hinter sich gebracht haben. 100 Kilometer in rund 24 Stunden zu wandern, das ist eine Grenzerfahrung für Körper und Geist, der sich 1610 Teilnehmer am Wochenende stellten.
Im Vorfeld gab es mehrfach Änderungen des Streckenverlaufs, die finale Route führte – statt wie zu Anfang geplant durch mehrere Waldgebiete – in weiten Teilen am Weserradweg entlang von Rinteln über Hessisch Oldendorf nach Hameln und über Emmerthal wieder zurück – in großen Abschnitten über Asphalt. Gestartet wurde blockweise am Samstag ab 16:00 Uhr am Marktplatz.
Von der Polizei begleitet verließen die Teilnehmer nach und nach das Stadtzentrum und machten sich bei angenehmem Wanderwetter grüppchenweise auf den Weg in Richtung Weserbrücke, ausgerüstet mit Rucksäcken, Kleidung und Getränken. Für Erstaunen bei den Organisatoren sorgten zwei Teilnehmer aus den Niederlanden, einer aus den Niederlanden, der andere aus Deutschland. Sie waren bereits gegen 7:30 6:30 Uhr wieder zurück auf dem Rintelner Marktplatz und wanderten die Distanz in einer „Mega“-Zeit, um es passend zum Veranstaltungsmotto zu umschreiben. Damit überraschten sie die Veranstalter, die zu der Zeit noch mit dem Umbau des Startportals zum Zieleinlauf beschäftigt waren.
(Anm. d. Red.: Wir haben ursprünglich von zwei Teilnehmern aus den Niederlanden berichtet, die gegen 7:30 Uhr wieder auf dem Marktplatz angekommen waren. Diese Angaben sind jedoch nach einer Information des Veranstalters nicht richtig gewesen. Es handelte sich um einen Teilnehmer aus den Niederlanden und einen Teilnehmer aus Deutschland. Diese waren gegen 6:30 Uhr wieder zurück in Rinteln. Wir haben diese Angaben korrigiert.)
Im weiteren Tagesverlauf trafen immer mehr Wanderer im Ziel ein. Viele von ihnen sichtlich erschöpft, aber euphorisch. Insgesamt schafften 448 Teilnehmer die volle Distanz. Wem die komplette Strecke zuviel war, stoppte früher. Ab 40 Kilometern gab es eine Urkunde. „Finisher“, also erfolgreiche Absolventen der 100-Kilometer-Marschstrecke, erhielten eine Medaille obendrein.
Bernd Gröne, Betriebsleiter bei der Veranstaltungsagentur hundert24, zeigte sich beim Gespräch am Sonntag zufrieden mit dem Verlauf und dem entspannten Gemeinschaftsgefühl beim Megamarsch. An Rinteln habe ihm besonders die malerische Kulisse der Altstadt gefallen, so Gröne, der in diesem Jahr bereits den vierten Megamarsch organisierte. Allerdings, so das diplomatisch ausgedrückte Fazit, habe bei der Vorstellung des Konzepts am großen runden Tisch in der Weserstadt durchaus eine „gesunde Skepsis“ gegenüber dem Megamarsch geherrscht. Er hätte sich etwas mehr „Euphorie und Optimismus“ gewünscht, so Gröne. So bleibt auch die Frage nach einer Neuauflage des Megamarsches im Weserbergland zunächst offen. Man wolle erst einmal die Meinungen der Teilnehmer abwarten, heißt es. Bleibt zu hoffen, dass das 100-Kilometer-Event mit Rinteln als Dreh- und Angelpunkt sich als in der Weserstadt etabliert. Das wäre dann wirklich mega.