Manchmal werden Politiker kurzzeitig zu Botanikern. So geschehen im der Sitzung des Ausschusses für Umwelt-, Bau- und Stadtentwicklung der Stadt Rinteln am 10.06.2015.
Den Stein ins Rollen brachte dabei Christoph Ochs, Stadtratsmitglied der Grünen, mit seiner Anfrage: „Ist der Baubetriebshof überfordert oder setzt er falsche Schwerpunkte?“
Die Anfrage geht zurück auf seine Beobachtung, dass der Baubetriebshof noch rechtzeitig vor dem Felgenfest die Blumenbeete von den verwelkten Blumen befreit und viele neue Blumen wie z.B. am alten Hafen gesetzt hat (wir berichteten), es nach Einschätzungen von Ochs aber nicht geschafft hat, auf den Radwegen vor dem Fahrrad-Event Verkehrssicherheit herzustellen.
„So hängen an mehreren Stellen, wie zum Beispiel in der Seetorstraße aber auch in der Bahnhofstraße Äste so tief in den Radweg rein, dass sie einem vorbeifahrenden Radfahrer ins Gesicht klatschen, wenn er sich nicht regelmäßig darunter weg duckt.“ so Ochs.

Zu diesen saisonal bedingten Beeinträchtigungen kommt noch die seit Jahren bestehende Problematik mit den Schlaglöchern hinzu. Ochs schlägt daher vor, statt permanent Blumen auszutauschen eine pflegeleichte Dauerkultur wie den „Rintelner Blütenzauber“ auszusäen und die frei werdende Arbeitskraft zu nutzen, um ein paar der Schlaglöcher zu flicken.
Eine Argumentation, die der Ausschussvorsitzende Udo Schobeß als etwas provokativ empfand: „Ich habe eher den Eindruck, der Bauhof ist unterbesetzt.“ Heinz-Jürgen Requardt (CDU) schlug vor, den in anderen Kommunen genutzten Storchenschnabel zu pflanzen: „Der ist schön und pflegeleicht!“ Auf den Punkt brachte Dieter Horn (SPD) die Geschmacksfrage nach der Auswahl von Blumen in Rintelner Beeten: „Bei uns in Engern nutzen wir den Rintelner Blütenzauber ausgiebig. Ist denn hier jemand im Raum, der die Rintelner Blumenmischung nicht schön findet?“