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Menschen oder Märkte: In welche Richtung soll Rintelns Innenstadtentwicklung gehen?

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Ist das Thema Innenstadtentwicklung und Nachnutzung des Kollegienplatzes für die Rintelner Bevölkerung nicht von so großem Interesse wie erwartet? Oder war der Zeitpunkt zur Auftaktveranstaltung im Brückentorsaal unpassend gewählt? Die Resonanz auf den Infoabend am Donnerstag war jedenfalls sehr verhalten, gerade einmal rund 50 Besucher fanden sich ein, viele Stuhlreihen blieben leer.

CIMA-Geschäftsführer Uwe Mantik, Meike Othengrafen vom Planungsbüro Stadtkommunikation aus Hamburg, Rolf Schütte (BauBeCon) und Volker Vorwerk von der Bielefelder Agentur Bürgerwissen standen Rede und Antwort. Zunächst beleuchtete Mantik den jetzigen Zustand in Rinteln, zählte die bereits bekannten und benannten Knackpunkte in Rintelns Innenstadt auf. Zu denen zählt auch das Fehlen einer ausreichend großen Fläche um attraktive Neuansiedlungen von Einzelhändlern zu ermöglichen. 800 Quadratmeter Ladenfläche, so Mantik, müssten es heute schon sein. Natürlich ebenerdig. Zum Vergleich: Gerade einmal fünf Geschäfte ins Rintelns Innenstadt schaffen es, um die 300 Quadratmeter anzubieten. Auch in puncto Zentralität (bedeutet: wieviele Kunden kommen aus umliegenden Städten zum Einkaufen) sind Städte wie Bückeburg und Stadthagen davongezogen, erinnert Mantik an die Zahlen aus dem Einzelhandelsgutachten im Jahr 2014. Die Verkaufsfläche in der Innenstadt sei gegenüber den Möglichkeiten in den Industriegebieten Nord und Süd zu gering. Doch ist es überhaupt das Thema Shopping, was die Rintelner am Kollegienplatz wollen? Ratsmitglied Kay Steding meldete sich aus den Zuschauerreihen zu Wort und erinnerte daran, dass es bei den zu schmiedenden Plänen ja keineswegs nur um den Kollegienplatz gehe. Ebenso sei gemäß Ratsbeschluss auch über die Schulstandorte in der Ostertorstraße und Schulstandorte nachzudenken.

Platz war reichlich vorhanden, doch am Ende kamen nur rund 50 Zuschauer zum Infoabend im Brückentorsaal.

Der Denkmalschutz, oft als Zünglein an der Waage angesehen, stellte sich als gar nicht so großes Problem dar. Mantik zeigte anhand von Beispielen aus anderen Städten, wie unter Denkmalschutz stehende Gebäude in anderen Städten durchaus Einzelhandelsfilialen beherbergen können, oder Cafés und Anlagen für betreutes Wohnen. Und das teilweise sogar in der Innenstadt von Lübeck, wo durch den Status als Unesco-Weltkulturerbe besonderes Augenmerk auf alle baulichen Aktivitäten gelegt werde. Das Gelände am Kollegienplatz und den Nebenbereichen teilt sich jedenfalls auf in Areale die unter Denkmalschutz stehen (dazu gehören das historische Schulgebäude aus 1875, die Klostermauer, die Eulenburg, die Jakobi-Kirche aus 1238 und das historische Rathaus) und Bereiche, die durchaus überplant werden könnten, so wie die „Schnittger-Pavillons“, das neue Rathaus oder der Anbau ans Schulgebäude mitsamt Turnhalle aus dem Jahr 1956.

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Dieses Areal gilt es, neu zu planen. Dabei sind herkömmliche und denkmalgeschützte Bauten vermischt, was die Aufgabe anspruchsvoller gestaltet. Doch was nicht unter Denkmalschutz steht, muss nicht zwingend abgerissen werden.

Anregungen und Kritik aus dem Publikum folgten. So gab ein Zuschauer zu bedenken, die zur Verfügung stehende Fläche reiche keinesfalls aus, um beispielsweise den LIDL-Markt aus der Nordstadt unterzubringen, sei also zu klein. Eine Zuschauerin meldete sich zu Wort und gab zu Bedenken, man müsse sich die prinzipielle Frage stellen ob man tatsächlich mehr Märkte oder Geschäfte in der Stadt wolle – oder nicht doch lieber mehr Menschen (ergo: Wohnraum). In einer weiteren Wortmeldung wurde die Frage gestellt, ob man angesichts klammer Kassen im Stadthaushalt nicht von vornherein auf eine gewerbliche Nutzung festgelegt sei. Das, so entgegnete Dr. Joachim Steinbeck in Vertretung des Bürgermeisters, sei eine Frage des politischen Prozesses.

Bevor dieser jedoch beginnen kann, ist die Rintelner Bevölkerung dazu angehalten, ihre Ideen und Anregungen einzubringen. Dies kann auf der Internetplattform Rinteln mitgestalten geschehen, oder am Bürger-Workshop am 17. August ab 19:00 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses in der Klosterstraße 20. Moderiert wird die rund zweistündige Veranstaltung von Dr. Meike Othengrafen. Beim zweiten Bürger-Workshop am 26. September (19:00 Uhr, im gleichen Sitzungssaal) geht es um die Vertiefung der Ideen aus städtebaulicher Sicht.

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