(Rinteln) Hoher Besuch für die Berufsbildenden Schulen in Rinteln. Die neue Schulleiterin Lita Gooßen war erst seit wenigen Stunden im Amt, da schaute der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil im Rahmen der „Woche der beruflichen Bildung“ vorbei und informierte sich über das Projekt des kooperativen, offenen Lernens (kurz „cool“), bei dem Schüler der 11. Klassen Unterrichtsinhalte selbstständig und in kleinen Gruppen mittels iPad und Software bearbeiten.

Anhand mehrerer Praxisbeispiele zeigten die Lehrer Eike Blohm und Daniel Harting mit ihren Schülern den Ablauf der sogenannten „Assignments“, also einer Zuordnung von Aufgaben, die in einem bestimmten Zeitraum bearbeitet werden müssen. So haben die Schüler unter anderem mit dem Programm „iMovie“ ein Video zur kommenden Europawahl am 26. Mai erstellt und in Zusammenarbeit mit der Volksbank das Thema Aktien und Börse bearbeitet.

Die Lehrer profitieren bei diesem Unterrichtskonzept, das derzeit an drei Doppelstunden pro Woche praktiziert wird, von zusätzlichen Zeitfenstern, die für andere Aufgaben zur Verfügung stehen. Die Schüler lernen, eigenverantwortlich zu arbeiten und zielgerichtet an Aufgaben mit dem nötigen Maß an Organisation heranzugehen. Dadurch werden berufliche Kompetenzen vermittelt, die man sonst nicht ohne weiteres näherbringen kann. Wenn man beispielsweise fünf Aufgabenpakete mit unterschiedlichen Abgabeterminen gleichzeitig bearbeiten muss, erfordert das ein gewisses Maß an Selbstdisziplin und Ordnung, will man die gesteckten Ziele planmäßig erreichen. Es sei wahrscheinlich das erste Mal, so ein sichtlich beeindruckter Ministerpräsident, dass er eine Berufsbildende Schule in Niedersachsen zum zweiten Mal besuche. Die positiven Erkenntnisse aus der BBS Rinteln werde er bei künftigen Terminen gerne weiter verbreiten, so Weil zum Abschluss der Präsentation.