(Rinteln) Im Ortsrat informierte Stadtjurist Jan Boße über Neuigkeiten in Sachen Barrierefreiheit am Bahnhof Rinteln. Wie vor längerer Zeit berichtet, gibt es für mobilitätseingeschränkte Personen nur noch eingeschränkt die Möglichkeit, den Bahnsteig zu erreichen. Ein oberirdischer Weg als Alternative zur Unterführung und den Stufen existiert zwar, dieser wurde jedoch mit Schikanen und Barrieren faktisch unpassierbar gemacht, wenn man mit einem Rollstuhl durchfahren möchte.
Anfang des Jahres appellierte der Ortsrat an die Deutsche Bahn, die Barrierefreiheit wiederherzustellen. Seitens der Verwaltung kam die Rückmeldung, bei dem oberirdischen Bahnübergang handele es sich um einen Dienstweg: „Nur für Betriebspersonal zugelassen“. Eine Nutzung für Reisende war und ist unzulässig. Die DB InfraGO als Betreibergesellschaft der Gleis-Infrastruktur, sei für den sicheren Betrieb der Anlagen zuständig. Aus dieser Verantwortung heraus habe das Management „Maßnahmen gegen die missbräuchliche Nutzung“ ergreifen müssen, zitierte Boße aus einer Bahn-Meldung.
Gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Constantin Grosch (SPD-Abgeordneter für den Wahlkreis Hameln, Hessisch Oldendorf und Rinteln – Anm. d. Red.) habe Bürgermeisterin Andrea Lange Gespräche mit der Deutschen Bahn geführt mit dem Ziel, den Übergang nutzen zu können, so Boße weiter. Eigentümer und Mieter angrenzender Grundstücke seien ebenfalls in die Gespräche einbezogen worden, da die Querung nur über deren Grundstücke zu erreichen ist.
Daraufhin habe die DB InfraGO ein „aufwendiges Sicherheitsmanagementverfahren eingeleitet“, erklärte Boße. Ziel sei es, dass der Übergang nur für mobilitätseingeschränkte Personen in Betrieb genommen werden könne. Nun sei mit allen Beteiligten eine Lösung gefunden worden, die bis zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2024 umgesetzt werden soll. Hierzu müsse das „innerbetriebliche Regelwerk“ angepasst werden, kleinere Baumaßnahmen müssen umgesetzt werden. Aufmerksame Reisende würden die Vorbereitungen jetzt schon vor Ort erkennen können, meinte Boße. Über die Inbetriebnahme des Zugangs werde die Deutsche Bahn noch informieren.
Allerdings, so Boße, weise die Bahn bereits jetzt darauf hin, dass bei „missbräuchlicher Nutzung die Grundlagen bei der Anwendung des Sicherheitsmanagementverfahrens nicht gegeben wären“. Bedeutet: Die Querungsmöglichkeit müsste wieder geschlossen werden.
Auf Anfrage von Rinteln-Aktuell.de gibt eine Bahnsprecherin Auskunft:
So heißt es, dass die sogenannte ´Umlaufsperre´ bereits fertiggestellt sei. „Es werden demnächst noch die Sprechstellen aufgestellt“, verrät die Sprechein. Diese seien notwendig, damit Fahrgäste vor der Gleisquerung beim Fahrdienstleiter erfragen können, ob die Strecke frei ist und der Übergang genutzt werden kann. „Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten bis Jahresende abgeschlossen sind“, heißt es abschließend.
(vu)