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Mobile Luftfilteranlagen in Grundschulen zu laut?

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(Rinteln) Wie Bürgermeister Thomas Priemer jüngst im Rat auf Nachfrage von Ratsherr Anthony Robert Lee (CDU) mitteilte, seien vor und nach den Sommerferien mobile Luftreinigungsgeräte an Rintelner Grundschulen ausprobiert worden. Es soll noch in dieser Legislaturperiode berichtet werden. Zwischenzeitlich habe man Stellungnahmen von Schulleitungen erhalten, die mobile Lüftungsgeräte als nicht sinnvoll erachteten, so Priemer. Kritik habe es immer wieder aufgrund der Lautstärke dieser Geräte gegeben. Auch stehe nicht fest, ob es eine wirksame Verbesserung der Raumluft gegeben habe. Weitere dieser mobilen Anlagen seien zu Testzwecken aufgestellt worden. Konzeptionell verfolge man allerdings ein langfristiges Raumluftkonzept mit stationären, also fest eingebauten Anlagen, so Priemer. Dafür gebe es rund 2,5 Millionen Euro an Förderzusagen.

Ergänzend merkte Lee kritisch an, dass andere Gemeinden mobile Luftfilteranlagen im Einsatz hätten und mit ihnen zufrieden seien.

Heinrich Sasse (WGS) verwies auf einen Vermerk des Landkreises Schaumburg, der sich in einer siebenseitigen Stellungnahme mit diesem Thema befasst, und stellte noch einmal klar, dass mobile Luftreinigungsanlagen nur für Räume förderfähig seien, die über keine ausreichende Lüftungsmöglichkeit verfügen. Zu diesem Thema werde in der Öffentlichkeit oftmals alles in einen Topf geworfen, merkte er an.

Der Landkreis kommt in der uns vorliegenden Stellungnahme mit Verweis auf Erkenntnisse des Umweltbundesamtes zu dem Schluss, dass es für mobile Geräte, wie sie in Schulen zum Einsatz kommen sollen, bislang keine Funktionsnachweise in Verbindung mit Viren gebe.

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Geräte, die mit einer Ozonbehandlung arbeiten, würden aus gesundheitlichen Gründen abgelehnt, da Ozon ein Reizgas sei und mit anderen Stoffen in der Raumluft reagieren könne. Dadurch könnten neue Gefährdungen entstehen.

Geräte mit Plasma- oder Ionentechnik seien laut Kommission für Innenraumhygiene in Sachen Wirksamkeit gegenüber Viren und Bakterien bei für Schulen typischen Raumvolumen und Gegebenheiten als nicht ausreichend erprobt. Fazit: Eine verlässliche Reduzierung der Virenlast ausschließlich mit Luftreinigern wird als nicht eindeutig nachgewiesen angesehen. Empfohlen werde seitens des Umweltbundesamtes auch weiterhin in der kalten Jahreszeit die Fensterlüftung.

Weiterhin nimmt der Landkreis Stellung zu der Problematik der Lautstärke. Keines der verschiedenen in der Stellungnahme angeführten Geräte halte auch nur ansatzweise den maximal vertretbaren Pegel von 35 Dezibel ein. Aus der IGS Rodenberg gebe es die Rückmeldung, die Geräte verursachen bei der notwendigen Luftwechselrate eine „unangenehme Geräuschkulisse“, sie seien „so laut wie ein mittellauter Staubsauger.“ Weitere Probleme ergeben sich bei der Filterreinigung, sollen die verbauten Filter nicht zur Virenschleuder werden. Eines der Geräte verfüge über die notwendige Technik, den Filter aufzuheizen und zu reinigen. Bei anderen Geräten müssten diese ausgebaut und ersetzt werden.

Fazit des Landkreises: „Es ergibt wenig Sinn, für mehrere Millionen Euro Geräte anzuschaffen, die von den Schulen nicht oder nur eingeschränkt genutzt werden, weil sie im Unterricht stören.“

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