Auf Einladung der Grünen-Stadtratsfraktion kommt der Mitbegründer und Schulleiter der Montessori-Schule Hannover, Wim Ruijsendaal nach Rinteln um mit allen interessierten Bürgern gemeinsam einen Abend lang den Gedanken einer Rintelner Montessori-Schule zu bewegen. Hierfür wird er erst die Montessori-Pädagogik vorstellen und danach Frage und Antwort stehen.
„Wir freuen uns sehr, einen so erfahrenen Pädagogen für diesen Abend gewonnen zu haben“, so Uta Fahrenkamp, Mitglied der Rintelner Stadtratsfraktion. „Wir wollen die Sache nun konkret in die Hand nehmen“ sagt Christoph Ochs, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat und verweist dabei auf die vielfachen Beschwerden über Schulschließungen und Wünsche nach alternativen pädagogischen Konzepten, die in letzter Zeit häufiger zu hören waren. Während des Abends wird eine Liste ausliegen, in der sich interessierte Eltern eintragen können. Hiermit soll der Bedarf für eine solche Schulform geklärt werden.
„Darum bitten wir alle Interessierten, am Mittwoch, 21.06.17 um 19:00 Uhr in das Dorfgemeinschaftshaus Steinbergen (Lindenstr. 5) zu kommen und sich rege zu beteiligen“, so Rebecca Ochs, die die Bedarfserfassung übernommen hat. Im zweiten Teil des Abends soll dann das konkrete Vorgehen für den Gründungsprozess geklärt werden. Hierfür steht Ruijsendaal wiederum beratend zur Seite. Wer an dem Abend verhindert sein sollte, sein Kind aber auch gerne auf eine Montessori-Schule in Rinteln schicken möchte, wird gebeten, dies für die Bedarfserfassung Rebecca Ochs mitzuteilen (Name, Geburtsdatum, Einschulungsjahr des Kindes und Emailadresse der Eltern an rebecca.maria.ochs@gmail.com oder per Telefon unter 0176-23956323).
Hintergrund zur Montessori-Pädagogik:
„Die Aufgabe der Umgebung ist es nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren.“ Maria Montessori (1870-1952).
Die Montessori-Pädagogik ist ein reformpädagogischer Schulansatz, bei welchem die Kinder sich den Unterrichtsstoff mit speziellen Lehrmitteln selbst erarbeiten. Dies geschieht in Einzel- und Gruppenarbeiten und wird von den Lehrern helfend unterstützt, also ganz nach der Konfuzianische Weisheit: „Erkläre mir, und ich vergesse. Zeige mir, und ich erinnere. Lasse es mich tun, und ich verstehe.“ Beispielsweise wird die Europakarte nicht mit einem Atlas gelehrt, sondern die Kinder erarbeiten sich die Länder anhand eines Puzzles, bei welchem die Teile die Form der Länder haben. So wird die Karte „begreifbar“ und die Kinder können die Landkarte nachhaltig selbst erfassen und sich ein differenziertes inneres Bild erarbeiten. Die Montessori-Pädagogik zeichnet sich also durch sehr aktive Beteiligung der Schüler aus und beeindruckt immer wieder durch außergewöhnlich hohe Lernerfolge.
Der Lehrplan orientiert sich an den niedersächsischen Lehrplänen, so dass Schulwechsel jeder Zeit möglich sind. (pr)