Ist in Rinteln das Mittelalter ausgebrochen? Wer vom 1. bis 3. März einen Einkaufsbummel durch die Rintelner Altstadt machte, dürfte aus dem Staunen und Schmunzeln nicht mehr herausgekommen sein: Antiquitäten, antiker Schmuck, Werkzeuge und historisch korrekt gekleidete Aussteller in langen Roben, Mänteln und Lederkutten, all das war Bestandteil der Kulisse, in der die Weserstadt am ersten Märzwochenende glänzte.
Aus allen Ecken Deutschlands reisten die Aussteller ins malerische Rinteln, im Gepäck kulinarische Köstlichkeiten wie den original Mutzenbraten, bei dem Scheiben von Schweinefleisch aufgeschichtet und mit Salz, Pfeffer und Majoran gewürzt am Spieß im Birkenholzrauch gegart werden. Der als Drehhilfe genommene Elektromotor dürfte zwar historisch nicht ganz korrekt sein, was dem großen Interesse an der Spezialität keinen Abbruch tat.
Am nördlichen Ende der Fußgängerzone wartete ein weiterer Zuschauermagnet für die Besucher der „Mystica“. Tatjana Schmücker von der Falknerei Aatal brachte einiger ihrer eindrucksvollsten Vögel mit und präsentierte die beeindruckenden Tiere wie den wunderschönen sibirischen Uhu mit einer Flügelspannweite von 1,80m. „Wir lassen die Vögel gern auch mal fliegen“, so Schmücker, „aber bis zur Straße sind es hier nur wenige Flügelschläge.“ So blieben die wunderschönen Tiere am Boden.
Wer schon immer einmal mit einer Armbrust schießen wollte, konnte sich diesen Traum auf der Mystica erfüllen. Am Armbruststand von „Jos vom Eichsfeld“ konnte sich jeder mal als Schütze versuchen. Die Schießanlage war selbstverständlich offiziell zugelassen um amtlich geprüft, die Auflagen um so einen Schießstand betreiben zu dürfen, sind beträchtlich. „Die Armbrust ist eine gefährliche Waffe, es gibt nur zwei Aussteller die dafür überhaupt eine Genehmigung besitzen. Einer davon bin ich.“, ergänzt Jos, der mit bürgerlichem Namen Josef Johanning heißt. Dreimal ins Gelbe zu treffen und eine Flasche Honigwein (Met) als Gewinn abzusahnen – das hört sich einfacher an, als es wirklich war.