Der Kescher wird in den kleinen Teich getaucht und wieder hinausgezogen. Ein prüfender Blick und eine Hand, die etwas herausnimmt und in einen weißen Eimer mit Wasser packt.
Christian Höppner vom NABU, der an diesem Abend mehr als ein Dutzend interessierte auf dem vom NABU Kreisverband Schaumburg angelegten Naturlehrpfad durch den Steinbruch Liekwegen führt, hat diverse Amphibien herausgekeschert und demonstriert die Kahnstellung der Gelbbauchunke, die sich gerade in seiner Hand befindet, gut sichtbar.
„Das ist der typische Abwehrreflex. Die Gelbbauchunke dreht dem Angreifer seinen Bauch und die Handflächen zu, die stark gelb-schwarz gefärbt sind. Damit signalisiert sie, dass sie giftig und ungenießbar ist“, erklärt Höppner das Verhalten.

Danach entlässt er sie wieder in den Teich und es geht auf eine Weide, die durch einen Stromzaun vom übrigen Gelände abgegrenzt wird. Hier befinden sich drei Sorraia-Pferde, die die Flächen frei von Büschen und zu hohen Aufwuchs halten sollen.
Denn Gelbbauchunken und Kreuzkröten benötigen vegetationsarme und sonnenbeschienene Teiche. „Mit Baggern und Radladern werden jedes Jahr neue Kleinstgewässer geschaffen, welche die Unken zur Reproduktion benötigen“, erläutert Höppner die ständigen Pflegemaßnahmen und die damit einhergehenden Veränderungen im Steinbruch.

Währenddessen können die Balzrufe der Unken und Kreuzkröten gehört werden. „Kreuzkröten können sehr gut von anderen Kröten unterschieden werden. Sie besitzen einen durchgängigen hellen Strich auf dem Rücken“, weiß der Exkursionsleiter und zeigt den Teilnehmern ein gerade gefangenes Exemplar.
So konnten die Zuhörer auf der knapp zweistündigen Exkursion viel Wissenswertes über die meist versteckt und unauffälligen Amphibien, die dank gezielter Artenschutzmaßnahmen in Schaumburg nicht ausgestorben sind, erfahren.
