(Rinteln) Die „Bat-Night“ musste wetterbedingt verschoben werden, da das letzte Augustwochenende verregnet war. Bei umso schönerem Wetter konnten die Naturschützer des NABU eine Woche später fast 20 Teilnehmer begrüßen, um sich gemeinsam auf die Spuren der Rintelner Fledermäuse zu begeben.
Vom Brückentor vor der grünen Stadtlunge Rintelns, dem Blumenwall, ging es gemeinsam zum Denkmal des Stürmenden Jägers, um die ersten ausfliegenden Nachtjäger der Zwergfledermäuse beobachten zu können.
„Die Fledermäuse jagen in der Luft zwischen den Baumwipfeln Insekten, die sie mittels Echolots geortet haben“, erläuterte Dennis Dieckmann, stellvertretender Vorsitzender des NABU Rinteln. Mit Hilfe sogenannter BAT-Detektoren wurden diese Schallwellen für das menschliche Ohr hörbar gemacht. Blitzschnell jagten die Tiere am Himmel Motten und andere fliegende Insekten, um diese bereits im Flug zu fressen.
„Während der Zeit des Fressens sind die Tiere blind und können Hindernisse nicht orten“, fügt Dieckmann hinzu. „Das Echolot wird von den Fledermäusen mit dem Mund ausgestoßen“, erläuterte er. Mit fortschreitender Dunkelheit machte sich die Exkursionsgruppe auf zur Graft, um dort die Wasser- und Teichfledermäuse bei der Jagd nach Futter zu beobachten. „Diese jagen dicht über der Wasseroberfläche nach Insekten, die mit Hilfe der Oberflächenspannung auf der Wasserschicht laufen können“, wie der NABU-Experte erläutert.
Die Naturschützer erwähnten auch die besondere Fledermauswochenstube, welche sich unterhalb des Pferdemarkts befindet und neben einer Wochenstube in Leipzig zu den zwei bekannten Wochenstuben der Wasserfledermaus unter Tage gehört. Da diese besonders schützenswert sind, wurde bei den Sanierungsarbeiten der Straße dafür Sorge getragen, die Tiere nicht zu stören – umso mehr konnten sich die Fledermausbegeisterten über die flinken Flugakrobaten erfreuen. Auch die diesjährige Batnight bot Gelegenheit, dem ansonsten eher heimlichen Leben der geliebten Nachtschwärmer auf die Spuren zu kommen.
(pr/Foto: NABU/Kathy Büscher)