„Schau, da füttert die Meisenmutter gerade eines der Kleinen!“, ruft ein begeistertes Mädchen und zeigt auf den Bildschirm. Andere Kinder kommen hinzu und bestaunen die Szenerie im Nistkasten. Ein voller Erfolg für das Projekt „Meisten TV: Naturerleben im Klassenzimmer“, welches der NABU Rinteln ins Leben gerufen hat und von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert wird.
„Da man nur schützen kann, was man kennt, sind insbesondere frühe Naturerlebnisse wichtig“, weiß auch Dr. Nick Büscher, Vorsitzender des NABU Rinteln. Büscher führt aus, dass man sich das Projekt bei der befreundeten NABU-Gruppe Hessisch Oldendorf abgeschaut habe, die bereits eine Vielzahl an Kindergärten und Grundschulen mit Nisthilfen mit Kameras ausgestattet hat.
Die bisherigen Erfahrungen sind laut Büscher durchweg positiv: In Rinteln wurden gezielt Kindertagesstätten, Kindergärten und Grundschulen angeschrieben. Die Resonanz ließ nicht lange auf sich warten: Schnell waren zehn Einrichtungen gefunden, die sich am Projekt beteiligen wollten, darunter auch die Integrative Kindertagesstätte „MinniMax“ aus Exten. Die dortigen Erzieherinnen freuen sich über den pädagogischen Mehrwert: „Die Kinder nehmen die Natur um sich herum bewusster wahr, freuen sich über die Rückkehr der Singvögel beim einsetzenden Brutgeschäft und entwickeln nach und nach ein ökologisches Bewusstsein, welches die Naturzusammenhänge erfahrbar macht“, so die Erzieherin Mona Walther.
„Ohne Blaumeise & Co. zu stören, sind mit bewährter WLAN-Kameratechnik unseres britischen Partnerverbandes RSPB, die Royal Society The Protection Of Birds, spannende Einblicke möglich“, so Büscher. In Kombination mit der „Schulstunde der Gartenvögel“ ist zudem eine curriculare Einbettung des Projektes in die umweltpädagogische Arbeit der jeweiligen Einrichtungen möglich. Neben den individuellen Beobachtungen am Bildschirm hinaus kann dies Anlass für die Vogelbeobachtung im Umfeld von Kindertagesstätte und Grundschule sein. „Es freut uns, dass die Kinder auf diese Weise an den Naturschutz herangeführt werden können und in Hinblick auf ihre Umwelt aufmerksamer sind“, wie Büscher betont.
(Quelle Text & Fotos: NABU)