(Möllenbeck) Auf das „Irish-Folk Festival“ im über 1100 Jahre alten Kloster Möllenbeck freuen sich Kenner schon eine ganze Weile.
Am Samstag, dem 17. Juni 2023 ist es nach drei Jahren Pause zum 23. Mal so weit, dass Musikfreunde aus nah und fern in eine der am besten erhaltenen spätmittelalterlichen Klosteranlagen Deutschlands pilgern, um bei diesem Folk-Erlebnis der Extraklasse dabei zu sein.
Dank der tatkräftigen Unterstützung lokaler Sponsoren ist der Eintritt wieder frei.
Den Anfang macht um 19 Uhr die Band „Lack of Limits“. Mehr als ein Vierteljahrhundert unterwegs und immer noch ein Garant für mitreißende Live-Konzerte. Der Bandname bleibt Programm: Lack of Limits zelebriert den „Mangel an Begrenzung“. Das in Oldenburg und Bremen beheimatete Quartett gilt als vielseitige und höchst tanzbare Folkrock-Institution. Dabei geht ihre Musik weit über dieses Genre hinaus. Sie verbinden die verschiedensten Einflüsse aus keltischem Folk, Rock, Reggae, Ska, Hip- Hop, Pop und Weltmusik zu einem ganz eigenen Sound mit hohem Wiedererkennungswert.
Um 21:30 Uhr gibt es dann ein Wiedersehen mit „Nobody Knows“. Seit ihrem Gründungsjahr 2001 hat sich die selbsternannte „unbedeutendste Band der Welt“ vom pubertierenden Schülerbandformat hin zu einem anderen entwickelt. Nicht bedeutsamer, aber umtriebiger. 1.900 Auftritte liegen hinter Nobody Knows, eine doppelte Erstplatzierung beim Deutschen Rock- und Pop-Preis in den Kategorien „Publikumspreis“ und „Deutscher Country & Folk Preis“ und dennoch weigern sich die Unbekannten, erwachsen zu werden. Und „erwachsen“ meint hier „routiniert“.
Was das Quartett auf der Bühne präsentieren wird, steht auf keiner Liste. So bleibt das Programm den spontanen Eingebungen der Musiker überlassen. Und in der Spontaneität liegt das „Erfolgs“-Rezept von Nobody Knows. Denn Selbstironie, Text- und musikalische Improvisation sowie exzessive Spielfreude machen aus, was Nobody Knows sind: Keine Virtuosen, aber Gewandte. Mit Busch, Tucholsky und Goethe kredenzt die Band weiterhin eine genreübergreifende Folk-Polka-Mischung, die sie als „postmoderne, bundesrepublikanische Folklore mit nordwesteuropäischer Note und ostokzidentaler Rhythmik“ beschreibt. Seit nunmehr zwei Jahrzehnten kämpft die unbedeutendste Band der Welt nun mit dem Todfeind der Kreativität: der Routine. Und das macht sie bislang mit Erfolg, oder „Erfolk!“ Und einer gehörigen Portion nordmärkischer Mundart. 16 Alben sind bereits veröffentlicht. Geplant sind weitere 43. Und bis dahin heißt es: Wer nicht kommt, ist nicht dabei: „Sei wild und frech und wanderbar! Also ruff uffs Parkett und mitjetanzt!“
Komplettiert wird das irische Lebensgefühl im Kloster Möllenbeck durch ein ausgewähltes Speise- und Getränkeangebot. (pr)