(Rinteln) Im Rahmen des Lernfeldes 12 „Unternehmensstrategien und -projekte umsetzen“ des Rahmenlehrplans für den Ausbildungsberuf Industriekaufmann / Industriekauffrau sollten die Schülerinnen und Schüler der Klasse WIK 03A (Industriekaufleute Oberstufe, 3. Ausbildungsjahr) das Projekt selbstständig durchführen. Dazu erhielten sie durch Nico Schuba von der Rolec Gehäuse-Systeme GmbH den Auftrag, ein Konzept zu erarbeiten, wie die Prozesse im Unternehmen noch nachhaltiger werden können.
Desweiteren vergab die Volksbank in Schaumburg, vertreten von den Michael Fritz und Marco Pietsch den Auftrag, ein Konzept zu erarbeiten, wie der Berufsstarter als Kunde gewonnen werden kann.
Die Klasse hat sich dazu in vier Teams aufgeteilt, jeweils zwei pro Auftrag (Rolec/Volksbank). Das Projekt wurde initiiert und begleitet von Studienrätin Sabine Struckmeier.
Bei der Präsentation stellten die Auszubildenden ihre ausgearbeiteten Konzepte zu den oben genannten Aufträgen vor. Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben konnte die Veranstaltung nur mit einer begrenzten Anzahl an Teilnehmern stattfinden, sodass eine Präsentation, wie sonst üblich, nicht möglich war. Damit die Betriebe ihre Auszubildenden trotzdem erleben konnten, setzten die BBS Rinteln auf einen Live-Stream, zu dem sich die Unternehmen anmelden konnten. Insgesamt waren 25 Ausbildungsbetriebe und Interessierte wie Dr. Joachim Steinbeck von der Stadt Rinteln und Eryk Löbner von der Wirtschaftsförderung in Stadthagen zugeschaltet. In den Ausbildungsbetrieben haben Ausbilder gemeinsam mit den Azubis aus den unteren Jahrgängen die Präsentation gemeinsam in den jeweiligen Konferenzräumen verfolgt.
Live in der Aula waren die Auftraggeber, vertreten durch Nico Schuba (Rolec) und als Vertretung Sabine Schnauder und Manuel Wiegand (Volksbank).
Struckmeier zeigte erfreut über die hohe Einschaltquote, wies in ihrer Eröffnungsrede aber auch auf die Schwierigkeiten hin, die sich aufgrund der besonderen Situation ergeben haben. Lita Gooßen begrüßte im Rahmen der Schulleitung und bat die Azubis darum, positiv über ihren Ausbildungsberuf zu berichten und Werbung zu machen.
Team Volksbank 1:
Die Gruppe präferierte die Zusammenarbeit mit der Volksbank in Schaumburg und dessen Vertreter, Bankstellenleiter Michael Fritz und Marco Pietsch, Bereichsleiter Vertriebsmanagement. Innerhalb der letzten Monate setzte sich das Team intensiv mit der Volksbank in Schaumburg und dessen Organisation hinsichtlich Kundenmanagement, Vertriebsspektrum, Wettbewerbspositionierung und Produktportfolio auseinander. Parallel hierzu arbeitete man verschiedene Vorgehensweisen heraus und definierte Arbeitspakete, um spezifische Analysen und Ergebnisse zu erhalten. Dabei konzentrierten sich die Teammitglieder auf die vier Kernprozesse: Zielgruppe, Wettbewerb, Produkte/Lösungen und Kanäle.
Zielgruppe:
Abschließend ist somit zusammenzufassen, dass die Jugendlichen nicht erst ab einem Alter von 16 Jahren angesprochen werden, sondern schon eher über Sparprogramme informiert werden sollten. Wie in der Umfrage erkenntlich wurde, richtet sich die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen bei der Auswahl ihrer Bank nach den Eltern beziehungsweise der Familie. Ziel der Banken sollte es sein, die Kinder so früh wie nur möglich anzusprechen und langfristig zu binden. Möglichkeiten wären die Auszahlung von Prämien nach Vorlage des Zeugnisses, nach Bestehen des Fahrradführerscheines und nach Abschluss der Grundschule, sowie das Angebot besonderer Konditionen bei der Anlage des Konfirmationsgeldes.
Mit diesen Möglichkeiten sollte die Zielgruppe in jedem Alter die Möglichkeit haben, eine entsprechend angepasste finanzielle Grundlage zu haben, um den entsprechenden Interessen der Kinder und Jugendlichen nachzugehen (Musik, Mode, Freizeit,).
Wettbewerb:
Da sich die Konditionen dieser diversen regionalen Banken nichts nehmen was besonders hervorzuheben ist, lohnt es sich nicht nach besseren Boni oder Konditionen was z.B. die Zinsen für eine Kreditaufnahme oder eines Bausparplans betrifft zu modifizieren.
Nach Erachten des Teams, müsse die Bank seinen Kundenservice vor Ort, sowie den Onlineservice ständig optimieren. Denn wenn sich der Kunde richtig verstanden und aufrichtig behandelt fühlt, bleibt er oder eröffnet ein Konto bei der Volksbank, so das Fazit.
Produkte/Lösungen:
Durch die Möglichkeit eines mitwachsenden Kontos, erhoffte sich das Team schon von Beginn an, die eigentliche Zielgruppe der „Berufsstarter“ an die Volksbank zu integrieren und langfristig an diese zu binden. Vorteilhaft hierbei sind vor allem die über den Jahren aufgebauten persönlichen Kontakten mit dem Volksbank Kundenservice, sowie die bekannten Transaktionen und Prozesse.
Natürlich besteht leider auch hier das potenzielle Risiko einer Neuorientierung im Finanzwesen. Laut den Ergebnissen sei es auch nicht unerheblich, dass sich die Teilgruppe der Berufseinsteiger intensiver mit dem eigenen Finanzwesen auseinandersetzt. Die Gefahr eines Wechsels zu einer anderen Bank wird hier als Größtes erachtet. Trotzdem sehe man gutes Potenzial in den Produktlösungen und würde diese bis zu ihrer Realisation begleiten und weiter optimieren.
Kanäle:
Es fiel die Entscheidung, die Social Media Plattformen eher zu vernachlässigen. Das Team habe erkannt, dass die Zielgruppe angesprochen werden müsse, bevor sie überhaupt zur Zielgruppe werde. Die meisten Instagram- oder Facebook-Nutzer hätten sich für eine Bank ihres Vertrauens entschieden, diese könne man kaum umstimmen. Deshalb müsse die Entscheidung beeinflusst werden, wenn es darum geht, welche Bank die jungen Leute auswählen möchten. Dennoch werde zu den Verbesserungsvorschlägen für die Instagram Beiträge geraten, da es für bereits bestehende Kunden attraktiver wirke und man so die Kundenbindung positiv beeinflussen könne.
Team Rolec 1:
Der Name der Projektgruppe ist „Nachhaltigkeitskonzept ROLEC“. Die Festlegung erfolgt auf die Bereiche Elektromobilität (vom Verbrenner zum Elektroauto), Photovoltaikanlage, Ökostrom, Papierloses Büro (Dokumentenmanagmentsystem, etc.), Umweltbewusste Verpackungen, Nachhaltigkeitszertifizierung, Soziale & externe ökologische Maßnahmen
Team Volksbank 2:
Im Oktober vergangenen Jahres kam die Volksbank Schaumburg auf uns zu und bat uns Möglichkeiten von Banken zur Gewinnung bzw. Bindung von Berufsstartern zu erarbeiten.
Aufgrund der Tatsache, dass die eigentliche Zielgruppe zufrieden mit ihrer Bank sei und sich meistens für die Bank entscheide, bei der auch die Eltern Kunden seien, habe man sich für ein Konzept entschieden, welches die Zielgruppe dahingehend verändert, dass die Eltern angesprochen werden. Das ausgearbeitete Konzept „Kunde wirbt Kunde“ soll die Eltern mit sehenswerten Gewinnen locken. Um dieses zu vermarkten, wurde ein Plakat und ein Roll-Up entworfen. Beides wollen wir in den Filialen, an Litfaßsäulen und an Sponsoring-Veranstaltungen veröffentlichen.
Die Entwicklung der letzten Jahre ging immer mehr zu Online-Zugängen, dennoch wird der persönliche Kontakt in der Filiale gerne gesucht. Das hat uns dazu bewegt davon abzuraten die Geschäftsstellen zu minimieren, wie es zuletzt der Fall war.
Außerdem schlägt das Team den Kontakt per WhatsApp vor. Die App ist für junge Leute verlockend, die Geschäftsbeziehung zwischen Berater und Kunden verlaufe auf vertrauter Basis. Man könne gezielt auf Kundenwünsche eingehen. Eine weitere Maßnahme, ist die bessere Vermarktung der kostenlosen Kontoführungsgebühren für die Zielgruppe Berufsstarter. Es soll besser mit den Kunden kommuniziert werden. Bei Eröffnung eines neuen Girokontos sollen 50 Euro Startguthaben ausgezahlt werden. Ein Flyer, den an Schulen, in Geschäftsstellen, Kinos, bei Veranstaltungen verteilt wird, soll informieren.
Aufgrund der Kritik über die Unübersichtlichkeit der Volksbank-App der Zielgruppe wurde ein Erklärvideo zur App erstellt.
Team Rolec 2:
Im Produktionsablauf konnte nicht viel erreicht werden, weil das meiste mögliche bereits umgesetzt ist. Allerdings hat sich das Team auch strukturübergreifend umgesehen und Informationen zur Umweltnorm, zum Energiemanagement und zu grünen Suchmaschinen, zum papierlosen Büro zusammengetragen. Glanzstück ist die Photovoltaikanlage. Es wurde eine Möglichkeit erarbeitet, wie ROLEC sich eine PV-Anlage aufs Dach setzen lassen kann, ohne selbst die Kosten tragen zu müssen. Das gelänge durch eine Kooperation mit den Stadtwerken Rinteln, die das Dach pachten und die Anlage kaufen und unterhalten würden. ROLEC bekäme dafür Vergünstigungen beim Strompreis und zusätzlich sechs Ladeboxen für E-Mobilität, auf die man ein besonderes Augenmerk gelegt habe. Das Projekt wäre in dieser Form bisher einzigartig in Rinteln und könnte sehr öffentlichkeitswirksam vermarktet werden.