Die Bevölkerung wird älter und damit steigt die Zahl der altersbedingten Krankheiten, wie Demenz. Derzeit wird die Pflege, Hilfe und Betreuung der älteren Menschen zu knapp zwei Dritteln von Angehörigen getragen. Das stellt eine emotionale und körperliche Belastung dar. Darum sind leicht zugängliche Hilfs- und Unterstützungsangebote, die dem Bedarf der Erkrankten und der Angehörigen entsprechen, für ein Leben mit Demenz in der Stadt Rinteln wichtig. Außerdem darf das Leben mit Demenz aus Sicht der Kommune nicht zum sozialen Rückzug von Erkrankten oder Angehörigen führen. Das setzt eine soziale Akzeptanz und Wissen über die Krankheit bei allen Bürgerinnen und Bürger voraus.
Im demografischen Wandel wird die Bevölkerung älter und weniger. Gerade in kleinen Städten leben die Angehörigen heute und zukünftig seltener in unmittelbarer Nähe. Damit wird der Bedarf an externer Pflege, Hilfe und Betreuung deutlich ansteigen. Auf diese Veränderung kann sich die Stadt Rinteln durch ein stabiles Netzwerk der pflegenden, helfenden und betreuenden Organisationen rechtzeitig vorbereiten. Die Zusammenarbeit aller Akteure macht auch in Zukunft ein Leben mit Demenz in der Stadt Rinteln möglich und vermeidet die Unterversorgung der Betroffenen. Dafür stehen Fördermittel in Höhe von 1.667 € für dieses Jahr, für 2015 5.000 € und für das Jahr 2016 noch einmal 3.333 € für die Demografiebeauftragte Linda Ruppel zur Verfügung.
Das Ziel des Projektes ist der Aufbau eines stabilen Netzwerks aller Akteure und Organisationen, die einen positiven Einfluss auf das Leben mit Demenz in der Kommune nehmen können. Das Netzwerk wird durch den Austausch an Runden Tischen mit entsprechenden Akteuren und Organisationen durch die Stadt Rinteln auf den Weg gebracht. Die Pflege-, Hilfs- und Betreuungsangebote werden darüber erfasst und in einer Broschüre abgedruckt und an alle Haushalte verteilt. Diese Broschüre informiert außerdem kurz über Demenz, sodass alle Bürgerinnen und Bürger etwas über die Krankheit lernen können. Menschen, die an Demenz erkrankt sind und deren Angehörigen werden die Angebote zugänglicher gemacht und ein möglicher Angebotsbedarf kann sich zeigen. Dieser kann dann von entsprechenden Organisationen oder der Stadt Rinteln zusätzlich angeboten werden.
Die Stadt Rinteln möchte auch für Menschen mit Demenz und deren Angehörige ein attraktiver Lebensraum sein. Dafür wird durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit die Gemeinschaft für das Leben mit Demenz sensibilisiert. Zur Öffentlichkeit zählen u.a. kommunale Organisationen, wie die Polizei, der Einzelhandel, die Feuerwehr und (Sport-) Vereinen, die Einfluss auf die soziale Integration von Betroffenen und Angehörigen nehmen können. Trotz der zunehmenden Vergesslichkeit sollen sich Rintelner weiter im Vereinsleben wohlfühlen und Angehörige sollen sich beim Einkaufsbummel oder in der Eisdiele nicht wegen des Verhaltens der Mutter oder des Vaters unbehaglich fühlen.
Zur Sensibilisierung für ein Leben mit Demenz organisiert die Stadt Rinteln mit ihren Kooperationspartnern Informationsveranstaltungen, Schulungen, Workshops und eine Plakataktion. Ziel ist die Herstellung von Verständnis für Betroffene und Angehörige sowie der Abbau von Hemmschwellen, am sozialen Leben teilzunehmen und die bestehenden Hilfe- und Unterstützungsangebote zu nutzen.
Die Projektphasen
seit 2014: Runder Tisch „Demenz“ mit Fachkreisen (Pflege & Hilfe)
ab 10/2014: Runder Tisch „Demenz“ mit Haus- und Fachärzten
ab 10/2014: Austausch mit kommunalen Organisationen
10/2014 bis 12/2014: Broschüre zu Demenz und dem örtlichen Angeboten für 2015 erstellen und verteilen
11/2014 bis 12/2014: Erweiterung der öffentlichen Medien in den örtlichen Bibliotheken
11/2014 bis 06/2015: Schulungsangebot für kommunale Organisationen
01/2015 bis 12/2015: öffentliche Veranstaltungen und Projekte
09/2015 bis 12/2016: Bedarfsgerechte Angebote für 2016 planen
09/2015 bis 06/2016: Neue Kooperationspartner für Angebote finden
10/2015 bis 12/2015: Broschüre zu Demenz und dem örtlichen Angeboten für 2016 erstellen und verteilen
01/2016 bis 08/2016: Neue Trägerschaft für die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz finden
Die Netzwerkpartner (Stand 09/2014)
Arbeiterwohlfahrt – Kreisverband Schaumburg e.V.
Arbeiterwohlfahrt – Ortsgruppe Rinteln
Arbeitsgemeinschaft Rintelner Sportsvereine
AZURIT Seniorenzentrum Berghof
Betreuungsverein Schaumburg e.V.
Burghof-Klinik Rinteln
Caritasverband im Weserbergland e.V.
Hospitzverein Rinteln e.V.
Landkreis Schaumburg – Senioren und Pflegestützpunkt
Seniorenheim Rinteln – Reichsbund freier Schwestern
