(Rinteln) Im Ortsrat wurden jetzt die ersten Pläne zur Umgestaltung und Aufwertung des Blumenwalls vorgestellt. Ingenieur Thomas Köhler vom Mindener Planungsbüro o.9 zeigte, mit welchen Maßnahmen die Pfaueninsel und das Umfeld umgestaltet werden sollen und informierte über die Neupflanzungen in der Lindenallee.
Von der Straße „Auf der Kunterschaft“ soll ein barrierefreier Zugang zur Graft geschaffen werden. Dabei wurde auch deutlich: Der als „Trampelpfad“ bezeichnete Weg war ursprünglich mal befestigt, ist aber verwildert und eine vorhandene Treppe wurde einst abgebaut.
Der neue Zugang soll über eine Rampe mit acht Prozent Gefälle entstehen, dies sei die „Schmerzgrenze“ für den Inklusionsrat, berichtete Köhler. Die Kosten betragen rund 177.500 Euro. Jedoch musste eine ursprünglich angedachte Wegeführung umgelegt werden, da die Wurzeln der umliegenden Bäume im Weg wären. Der Landschaftsplaner zeigte eine Alternativlösung mit einer Konstruktion aus Holz und Stahl und etwas weniger Gefälle (6 Prozent), für deutlich mehr Geld (240.725 Euro). An der Rampe und um die Graft ist ein Geländer als Absturzsicherung vorgesehen. Das Dach des Vogelhauses auf der Insel wird saniert und die Fassade erhält einen Anstrich im Farbton der „Eulenburg“. Der Brennnesselbestand auf der Pfaueninsel soll durch Pflegemaßnahmen eingedämmt werden, die ehemalige, bis zu sieben Meter lange Grotte wird anhand historischer Fotos aus Sandstein wiederhergestellt und erhält Bänke, die derzeitige Treppe vom Blumenwall zum Ufer an der Pfaueninsel soll neu gebaut werden. Zwei Drittel der förderfähigen Kosten werden durch das Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ übernommen.
In der denkmalpflegerisch und ökologisch wertvollen Lindenallee ist die Neupflanzung von 28 Bäumen geplant (sortenreine Tilia cordata; Winterlinden, 11 Stück auf der Westseite, 17 Stück auf der Ostseite, jeweils 7 Meter hoch und 3-4 Meter breit). Die Positionen sind bereits durch Pflöcke markiert und im Abstand von rund fünf bis sechs Metern gesetzt. Matthias Wehrung (CDU) kritisierte, die Allee sollte auch im Bereich des Rosengartens vervollständigt werden und widersprach damit Cordula Lüdtke-Dommel von der Stadtverwaltung, die wiederum auf einen Einwand des Landesdenkmalamtes hinwies, wonach die freie Fläche erhalten bleiben solle. Ebenso gebe es keine Fördermittel für zusätzliche Bäume und das Blumenwallfest könne andernfalls an dieser Stelle nicht mehr stattfinden, so Lüdtke-Dommel. Prof. Dr. Gert Armin Neuhäuser (RI) wunderte sich allerdings, dass die Denkmalschützer beim Spielplatz im Rosengarten keine Bedenken gehabt hätten.
Formel „kleinere Bäume = kleinere Kosten“ geht nicht auf
Die Kosten für die Baumpflanzungen liegen bei 210.000 Euro. Darin sind neben den Bäumen auch die Kosten für den Austausch des Bodens an mindestens sechs Standorten wegen Pilzbefalls, Pflege- und Bewässerungsleistungen, Baustelleneinrichtung und die Wiederherstellung von Rasen- und Gehölzflächen. Bei umgerechnet rund 7.500 Euro pro Baum erkundigte sich Kay Steding (CDU), ob kleinere Bäume denn nicht auch kleinere Kosten verursachen würden. Dies, so Planer Köhler, sei nur bedingt der Fall. Die nächstgrößeren Bäume seien zwar teurer, die nächstkleinere Größe aber kaum günstiger. Auch würden nur ein Teil der Kosten auf die Bäume selbst entfallen. Der Austausch des Bodens beispielsweise müsse in jedem Fall vorgenommen werden. Mit dem Zusatz, vier weitere Bäume im Bereich des Rosengartens zu pflanzen, passierten die Pläne den Ortsrat und landen am Dienstag, 25. April, um 18 Uhr auf der Tagesordnung des Bauausschusses.