(Rinteln) Welche Lösungen zwischen der Stadtverwaltung und der Ortswehr Rinteln in Sachen Fahrradzone im Bereich des westlichen Wohnquartiers rund um die Drift und Dauestraße gefunden wurden, das wollte Prof. Dr. Gert Armin Neuhäuser (RI) auf der Ratssitzung am Donnerstag wissen.
Hintergrund war, dass sich der Ortsrat Rinteln nach Intervention der Feuerwehr dazu entschlossen hatte, die Drift und die Dauestraße aus der Fahrradzone herauszunehmen (wir berichteten). Das ist jedoch Schnee von gestern, denn mit der Feuerwehr, so Jörg Schmieding von der Stadtverwaltung, sei man überein gekommen, dass auf der Anfahrt zum Feuerwehrhaus die Feuerwehrleute auch durch die Fahrradzone fahren dürfen (ansonsten ist dort nur Anliegerverkehr frei) und dass keine weiteren baulichen Einrichtungen, sprich Straßenmöblierungen, in Drift und Dauestraße geschaffen werden.

Das, so Schmieding, sei letztlich für die Feuerwehr ausreichend gewesen, um dem Konzept in der vorliegenden Form zuzustimmen. „Neuer Sachstand – Neue Entscheidungsgrundlage!“ So argumentierte Matthias Wehrung von der CDU die jetzige Zustimmung der Ratsfraktion zur Fahrradzone. Habe die Feuerwehr keine Bedenken mehr, dann habe die CDU das auch nicht. Einstimmig votierte der Rat dafür, dass der Ortsratsbeschluss nicht umgesetzt wird und die Fahrradzone komplett eingerichtet werden kann.
Tempo 30 und freie Wahl für Radler auf der Weserbrücke
Abgenickt hat der Rat auch, dass die Stadt vorrangig das Konzept verfolgt, dem Radverkehr auf der Weserbrücke die Entscheidung zu belassen, auf dem Gehweg zu fahren (dann in Schrittgeschwindigkeit), oder die Straße zu nutzen. Die Geschwindigkeit soll auf der Brücke auf 30 km/h reduziert werden. Prof. Dr. Gert Armin Neuhäuser forderte, dass Fahrräder nur auf die Straße gelassen werden sollten, wenn man auch ein Überholverbot auch für einspurige Fahrzeuge anordne: „Sonst gibt das ein Chaos!“

Eine Erhöhung des Geländers auf der Weserbrücke wäre möglich
Einig war sich der Rat, dass ein Alternativkonzept mit einer Verkehrsführung von Radlern auf der einen Brückenseite und Fußgängern auf der anderen nicht praktikabel sei und nicht weiter verfolgt werden solle. Bürgermeisterin Andrea Lange teilte mit, dass grundsätzlich auch eine Erhöhung des Brüstungsgeländers der Brücke möglich sei, auch unter Denkmalschutzgesichtspunkten. Die Kosten dafür werden gerade ermittelt. Klar ist: Es wird noch ordentlich Diskussionsstoff in der nahen und vielleicht auch fernen Zukunft geben, bis ein schlüssiges Konzept für das Nadelöhr Weserbrücke gefunden wurde.
In ihrer Sachdarstellung schreibt die Verwaltung daher auch: „Neben den Bau- und Unterhaltungskosten und der Förderfähigkeit entsprechender Maßnahmen muss vor allem in den Blick genommen werden, welche Alternative von den Radfahrenden tatsächlich akzeptiert, respektive genutzt wird und gleichzeitig im „Nadelöhr Weserbrücke“ den allgemeinen Verkehrsfluss nicht über Gebühr einschränkt. Hierbei gilt es die Belange von Feuerwehr und anderen Einsatzkräften im Blick zu behalten.“
(ot/Fotos: vu)