(Rinteln) Ungeachtet des angelaufenen Bürgerbegehrens, das sich für eine Sanierung des Brückentorsaals ausspricht, gehen die politischen Diskussionen um die Pläne für eine neue Halle weiter. Jetzt wollen der WGS-Fraktionsvorsitzende Dr. Gert Armin Neuhäuser und WGS-Mitglied Björn Rinne von der Stadtverwaltung wissen, wie der von Bürgermeister, SPD und Grünen bevorzugte Stadthallenneubau finanziert werden soll. Die neue Halle mit Kosten von 10 bis 12 Millionen Euro sei teurer als die deutlich wirtschaftlichere Sanierung des Brückentorsaals, heißt es darin. Mit Fotos über die Presse „werde versucht, den Vorstellungen Auftrieb zu geben“.
Die Antragsteller haben Kinder, und „möchten diesen und deren Generation irgendwann keine hochverschuldete Stadt übergeben, die selbst notwendige Investitionen nicht mehr tätigen kann“, fahren Neuhäuser und Rinne fort. Mit dem Antrag auf Vorstellung der „Finanzierung eines von SPD, Grünen und Bürgermeister gewollten eventuellen Stadthallenneubaus“ möchten beide erfahren, wo die benötigten Millionen herkommen sollen. Dies hätten „weder SPD noch Grüne bislang erkennen lassen“.
„Finanzielle Planspiele“, die einen Umzug der Grundschule Süd an den Kollegienplatz vorsehen und dann etwaige Erlöse aus dem Verkauf des sicherlich als Wohnbauland attraktiven Schulgeländes in die Finanzierung einrechnen, seien laut Neuhäuser und Rinne „eine Milchmädchenrechnung“. Bei einem etwaigen Umzug ohne einen Stadthallenneubau könnten in entsprechender Größenordnung Einnahmen generiert werden könnten, ohne dass diesen die Neubaukosten gegenüberstünden.
Darüber hinaus beantragen beide, im nächsten Bauausschuss eine Begehung der „angeblich abgängigen“ Turnhalle am Kollegienplatz zu planen. Damit sollen die Mitglieder einen unmittelbaren Eindruck vom Zustand erhalten. Hintergrund sind Ideen, eine neue Halle am Kollegienplatz könne auch als Turnhalle genutzt werden und die bestehende Turnhalle könne dadurch ersetzt werden. Auch soll bis zur nächsten Ratssitzung in Erfahrung gebracht werden, ob es in den letzten Jahren vergleichbare Planungen für „Mehrzweckhallen“ auf kommunaler Ebene in Rintelns Umfeld gegeben hat. Weder Neuhäuser noch Rinne sei laut Antrag eine Stadt bekannt, die dem „zweifelhaften Charme“ einer Turnhalle, die auch gleichzeitig als Veranstaltungssaal für Theater und Konzerte genutzt werden soll, „erlegen wäre“. „Schon der Begriff der Mehrzweckhalle ist Siebziger-Jahre-Style“, schreiben die Antragsteller, „wir wüssten daher gerne, ob es auch im Jahr 2019 noch Kommunen gibt, die Hallen gleichzeitig für Theater, Konzert und Schulsport planen.“