(Rinteln) Vor kurzem konnte das Universitäts- und Stadtmuseum einen besonderen Neuzugang in seine Sammlungen verzeichnen. Es handelt sich um ein Selbstporträt des Malers Philipp Arons (1822 – 1902).

Der in Berlin geborene Porträt- und Genremaler Philipp Arons zog 1891 nach Rinteln zu seinem unehelichen Sohn Franz Bernd, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte und 1902 in dessen Villa in der Schlingstraße starb.

Auf dem jüdischen Friedhof steht bis heute der Grabstein Philipp Arons.

Arons entstammte einer reichen Bankiersfamilie und hatte das Glück, von der Malerei nicht leben zu müssen. Auf seinen Reisen, unter anderem in Frankreich, wo 1847 auch das sorgfältig ausgearbeitete Selbstporträt entstand, wie auch in Italien malte er zahlreiche Landschaften und ländliche Szenen. Die meisten der von ihm angefertigten Porträts zeigen Mitglieder seiner eigenen weit verzweigten Familie. In seinen letzten Lebensjahren in Rinteln betätigte sich Arons als wohlwollender Unterstützer der Armen.

Das Gemälde wurde dem Museum vergangene Woche zu günstigen Konditionen von einem Geschäftsmann in den Niederlanden überlassen, der es wiederum aus dem Erbe einer Großtante erhalten hatte.
Die mit Elementen des Jugendstil und des Historismus ausgestaltete Bernd´sche Villa an der Schlingstraße steht heute nicht mehr. Sie musste in den Nachkriegsjahren einem Neubau weichen. Das Porträt-Foto aus den Beständen des Museé d´Orsay in Paris zeigt Arons um 1865. Das Gemälde ist eine Ansicht von Capri aus der Zeit um 1850. (pr)
