(Rinteln) Beim Museum hat man wieder voll ins Schwarze getroffen.
Die neue Sonderausstellung „Noch mehr geniale Murmelbahnen“ knüpft an den großen Erfolg des Vorgängers an, der vor rund zwei Jahren in der Eulenburg zu sehen war. Damals begeisterten Ortwin Grüttners ausgefallene Kreationen rund um das beliebte Kinderspielzeug, die Glasmurmel, Besucher jeglichen Alters aus Nah und Fern.
Nun gibt es die Fortsetzung, mit rund zwei Dutzend neuen Welten, die an Skulpturen, Tempel, Burgen und Schlösser erinnern. So komplex die mechanischen Bauten aus Holz auch sein mögen, eins haben sie alle gemeinsam: Mitmachen und Bespielen ist ausdrücklich erwünscht und die Benutzung ist simpel – einfach eine Murmel am Anfangspunkt einsetzen und staunen, welche verschlungenen Wege und Pfade die Kugeln zurücklegen.
„Die Kreativität, Technik und das handwerkliche Geschick, die in den Bahnen stecken, sind phänomenal“, schwärmte Museumsleiter Dr. Stefan Meyer bei der Ausstellungseröffnung am Freitagnachmittag. Der Erbauer ist Maschinenbauingenieur, was sicherlich eine große Rolle spielt bei der handwerklichen Umsetzung der verschiedenen Bahnen. Es bedarf einiges an räumlicher Vorstellungskraft um solche Tische zu erschaffen wie „Nemos Welt“, in Anlehnung an den Animationsfilm „Findet Nemo“.
Murmeln verschwinden in Fischmäulern und tauchen an anderer Stelle wieder auf. Über eine Rampe fällt die Glaskugel auf eine Bootsminiatur, um dann abzuprallen und auf die nächsthöhere Ebene geschleudert zu werden. Wohlgemerkt, das funktioniert jedes Mal mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks, nicht nur rein zufällig. Faszinierend ist auch das „Murmelmechanikum“, bei dem man vier Murmeln gleichzeitig auf die Reise schicken kann und jede der Kugeln nimmt einen anderen Weg durchs Labyrinth.
So spektakulär und wohl auch einmalig Ortwin Grüttners Kreationen sind, so bescheiden und fernab des Rampenlichts hält sich der Erbauer aus Hannover im Hintergrund, wenn es um Ausstellungseröffnungen geht. Er lässt seine Murmelbahnen sprechen und es sind wahre Bände, die es zu erzählen gibt. Ihr ausgezeichneter Ruf eilt der Ausstellung weit voraus. So berichtet Meyer, dass es bereits jetzt, noch vor dem offiziellen Start, 30 Anmeldungen von Gruppen, Kitas und Schulen für einen Besuch der Sonderausstellung gibt. Der Andrang dürfte so bald nicht abreißen, daher hat das Museums-Team die Öffnungszeiten erweitert, um der großen Nachfrage Herr zu werden: Während der Herbstferien in Niedersachsen und NRW, vom 4. bis 26.10.2024, ist das Museum wochentags zusätzlich von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Insgesamt ist die Ausstellung bis zum 24. November in der Eulenburg in Rinteln zu sehen.
Ansonsten gelten die bekannten Zeiten, Dienstag bis Samstag, 14 – 17 Uhr, sonn- und feiertags von 11 – 17 Uhr, Gruppen nach Anmeldung auch vormittags und abends. Kontakt unter 05751/41197. Besonderer Dank für die zusätzliche finanzielle Unterstützung geht laut Meyer auch an die Sparkasse Schaumburg und die Stadtwerke Rinteln, sowie auch an die ehrenamtlichen Helfer für ihre tatkräftige Mitarbeit.
(vu)