Die Opferhilfe Bückeburg machte in Zusammenarbeit mit dem Polizeikommissariat Rinteln im Oktober auf ihre Arbeit aufmerksam. Seitdem steht ein Aufsteller („Roll-Up“) mit zusätzlichen Informationen im Eingangsbereich der Rintelner Wache. „Wir werden darauf angesprochen, es gibt Reaktionen“, so der Leiter des Kriminalermittlungsdienstes, Jörg Stuchlik bei einem Pressegespräch mit Juliane Frank und Dominique Schumacher von der Opferhilfe.
Die Institution „Stiftung Opferhilfe“, von der Niedersächsischen Landesregierung eingerichtet, hilft Opfer von Straftaten in Form von materieller und sozialer Unterstützung, begleitet bei Behörden- und Amtsgängen. „Rund 25 Prozent unserer Arbeit bekommen wir von der Polizei Rinteln vermittelt“, sagt Frank.
Im Gespräch mit Opfern von Straftaten weisen die Beamten auf die Möglichkeit des Kontakts zur Opferhilfe hin. Wer sich entscheidet, die Hilfe anzunehmen, wird kontaktiert. Alles weitere regeln die Opferhilfe-Büros in Niedersachsen.
Sechs Fälle konnten in diesem Jahr von der Polizei Rinteln vermittelt werden, zwei davon Oktober. Einmal ging es um einen Fall von sexuellem Missbrauch, einmal um eine Zwangsheirat. Auch bei Einbruchsdelikten steht die Opferhilfe Geschädigten zur Seite. Wenn Einbrecher das Haus durchwühlen, in die eigene Privatsphäre vordringen und die geschaffene Existenz materiell und psychologisch zerstören, fühlen sich viele Menschen in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher. „Das Sicherheitsempfinden ist geraubt, der Schutzraum verletzt worden“, so Stuchlik, „daher sind wir in letzter Zeit verstärkt mit der Präventionsstreife unterwegs gewesen.“ Rund 2.000 Hinweisbögen seien in den letzten Wochen in der Bevölkerung verteilt worden, mit Tipps, was den Beamten aufgefallen ist und was man verbessern könne und sollte. In letzter Zeit, ergänzte Stuchlik, habe es zwar einige Einbrüche in der Gegend gegeben – aber insgesamt sei kein großer Anstieg zu verzeichnen: „Trotzdem müssen wir die Zahl der Einbrüche weiter minimieren.“ Falls es doch passiert, bietet die Opferhilfe ihre Unterstützung an. Die sollte auch in Anspruch genommen werden. Denn, so Stuchlik: „Wenn man die Täter fasst, aber den Opfern geht es schlecht, hat man nicht viel erreicht.“
Seit kurzem bietet die Opferhilfe auch eine Online-Beratung an, bei der man sich kostenlos und anonym an ausgebildete Sozialpädagogen und speziell geschulte Mitarbeiter wenden kann. Dieses Angebot ist unter folgendem Link erreichbar: KLICK
Ansprechpartner im Büro Bückeburg sind Dagmar Behrens, Dipl.-Pädagogin, Psychosoziale Prozessbegleiterin (RWH) und Fachberaterin für Psychotraumatologie (Tel. 05722 290264, Fax. 05722 290277, E-Mail: dagmar.behrens@justiz.niedersachsen.de) und Juliane Frank, Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin (BA) (Tel. 05722 290295, Fax. 05722 290277, E-Mail: juliane.frank@justiz.niedersachsen.de). Telefonische Sprechzeiten finden Mittwoch von 11:00 – 13:00 Uhr statt, Termine nach telefonischer Vereinbarung.
Weitere Informationen sind auch im Internet abrufbar. Die Webseite ist unter folgenden Link erreichbar: www.opferhilfe.niedersachsen.de