Das Polizeikomissariat Rinteln hat jetzt die Kriminal- und Verkehrsstatistik für das Jahr 2014 vorgestellt. Mit 2.254 registrierten Straftaten legte die Bilanz gegenüber 2013 (2.042 Straftaten) um 212 Fälle zu.
Insgesamt wurden davon 1.732 Straftaten beim Polizeikomissariat Rinteln bearbeitet, das ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 91 Fälle. Allerdings konnte auch die Aufklärungsquote gesteigert werden, von 59,23 (2013) auf 65,99 % (2014) – ein Spitzenwert innerhalb der letzten 10 Jahre.
Zwei Straftaten gegen das Leben beschäftigten die Kripo im vergangenen Jahr. Einmal Anfang Januar, als bei einer Messerstecherei zwei Personen verletzt wurden und das zweite Mal im Oktober, als ein Mann vor einem Imbiss durch einen Messerstich zu Tode kam. Im ersten Fall steht das Gerichtsverfahren noch aus, im zweiten Fall wurde der Täter vom Landgericht Bückeburg wegen Notwehr freigesprochen.
Bei den „Rohheitsdelikten“, also beispielsweise Raub oder Körperverletzung, freut sich Kriminalhauptkomissar Jörg Stuchlik über 207 von 232 aufgeklärten Fällen. Das entspricht eine Quote von über 89 %. Bei dieser Form von Straftaten stehen Täter und Opfer oft in einem Zusammenhang, kennen sich also. Darin enthalten sind 141 Körperverletzungen mit einer Aufklärungsquote von 90,8 % sowie 44 Bedrohungsdelikte (97,7% Aufklärung) und sechs Fälle von sogenanntem „Stalking“, also Nachstellung. Letztgenannte konnten zwar alle aufgeklärt werden, erfordern aber einen hohen Einsatz.
Auf gute Präventionsarbeit führt Polizeichef Wilfried Korte den Anstieg der geklärten Diebstahlsdelikte zurück. 653 Diebstähle wurden in 2014 verzeichnet, davon sind 43,9 % gelöst worden. „Ein super Wert!“, sagt Korte. Tageswohnungseinbrüche konnten von 25 auf 15 Fälle reduziert werden. Hier scheint die Sensibilisierung der Bevölkerung und die proaktive Kontaktaufnahme durch die Polizei eine Trendwende herbeigeführt zu haben.
Bei Sachbeschädigungen verzeichnet die Statistik 194 Fälle, darunter viele Graffiti-Schmierereien und Tatserien. In 2013 registrierte die Polizei zwar 43 Fälle weniger, dafür konnte die Zahl der aufgeklärten Delikte fast verdoppelt werden.
Einen starken Fokus legten die Ermittler auf den Bereich der Rauschgiftkriminalität und konnten 98,5 % der 67 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz aufklären.
Bei den Verkehrsunfällen ist ebenfalls ein Anstieg zu verzeichnen. 811 Verkehrsunfälle verzeichnet die Statistik (ein Plus von 30 gegenüber 2013), davon 160 mit Personenschäden und 33 mit Schwerverletzten. Zwei Menschen kamen im Straßenverkehr ums Leben. Hauptkomissarin Daniela Kempa: „Die Zahlen entsprechen dem Landestrend. Leider führen Verkehrsüberwachungsmaßnahmen allein nicht zu einer Reduktion der Unfallzahlen.“ Auch der milde Winter sei mitverantwortlich. Kaum Schnee und Eis, da führen viele einfach zügiger, heißt es. Doch auch die vermehrte, verbotene Tipperei mit dem Handy in der Hand am Steuer hat zugenommen. Dabei kostet es 60 Euro und einen Punkt in der Verkehrssünderkartei, wenn man erwischt wird.
Leider hat auch die Zahl der Verkehrsunfallfluchten deutlich zugelegt. 193 Fälle (davon 79 aufgeklärt) beschäftigten die Rintelner Polizei 2014. Im Jahr davor waren es noch 148 Fälle, in denen die Verursacher nach einem Schaden einfach weitergefahren sind. Der Ermittlungsaufwand bei einer Unfallflucht ist sehr groß. „Wir müssen die Bevölkerung weiter dafür sensibilisieren, Zeugenaussagen helfen uns sehr bei der Aufklärung“, so Kempa.