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Polizei Rinteln veröffentlicht Kriminalitätsstatistik für 2020: „Weiterhin Spitzenwert bei Aufklärungsquote“

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(Rinteln) Die Polizei in der Weserstadt hat ihre Kriminalstatistik fürs Jahr 2020 veröffentlicht. Demnach wurden im vergangenen Jahr durchs Polizeikommissariat Rinteln 1853 Straftaten bearbeitet. In 2019 waren es 1889 Fälle. Damit ist die Anzahl registrierter Straftaten im Vergleich zum Vorjahr nahezu auf gleichem Niveau geblieben.

Die Aufklärungsquote (Anteil aufgeklärter Fälle und Ermittlung des Täters) konnte weiter auf einem hohen Niveau von 69,67 % gehalten werden. Für das Land Niedersachsen beträgt die Aufklärungsquote 64,28 %.

Von links: Kripoleiter Frank Schäfer, Leiterin Streifendienst Tamara Ehrmantraut-Riechers und Polizeichef Jörg Stuchlik. (Foto: Polizei)

Polizeichef Jörg Stuchlik erklärt: „Auch 2020 wurden durch den Einsatz spezieller Ermittlungsgruppen besondere Kriminalitätsphänomene, zum Beispiel Betäubungsmitteldelikte, gezielt verfolgt. Insbesondere die Dunkelziffer von Rauschgiftdelikten wird hier bewusst aufgehellt und ganze Tätergruppierungen ermittelt. Gerade Rauschgiftdelikte werden der Polizei sehr selten gemeldet oder angezeigt. Dieser Deliktsbereich erfordert besondere, gezielte Initiativermittlungen zur Aufhellung verborgener Täterstrukturen. Auch diese Ermittlungen bewirken dann regelmäßig steigende Fallzahlen. Trotz dieses dadurch gleichbleibend anspruchsvollen Niveaus der Anzahl der Gesamtstraftaten sowie zusätzlicher Aufgaben und Herausforderungen für die Mitarbeiter durch die Corona-Pandemie, konnte die Aufklärungsquote auf dem historischen Höchstwert von knapp 70 % gehalten werden.“

Diebstähle

Die Anzahl der Diebstahlsdelikte ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der Anteil an der Gesamtkriminalität sank damit ebenfalls von 31% auf 24%. Diebstahlsdelikte machen daher knapp ein Viertel aller Straftaten im Bereich Rinteln/Auetal aus.

Auf dem Sektor der einfachen Diebstähle wurden 250 Fälle (Vorjahr: 339), bei den Diebstählen unter erschwerenden Umständen (u.a. Einbruchdiebstähle) 196 Fälle (Vorjahr: 262) registriert.

Der Anteil der aufgeklärten Fälle liegt bei 39,7%, ist leicht gesunken, stellt aber in diesem Bereich der sogenannten „aufklärungsungünstigen Delikte“ einen guten Wert dar.

Einbrüche

Trotz insgesamt sinkender Fallzahlen im Diebstahlsbereich, stieg die Anzahl der Wohnungseinbruchdiebstähle und Tageswohnungs-Einbrüche wieder stark an. Während 2019 mit insgesamt nur 17 Taten ein historischer Tiefststand verzeichnet werden konnte, pendelten sich die Fallzahlen 2020 wieder auf dem Niveau der Vorjahre ein.

2020 wurden 28 Wohnungseinbruchdiebstähle (Vorjahr: 13 Taten) und 15 Tageswohnungseinbrüche (Vorjahr: 4 Taten) registriert. Hier konnte eine Aufklärungsquote von knapp 40% erreicht werden.

Dazu nimmt der Leiter Kriminal-Ermittlungsdienstes, Frank Schäfer, Stellung: „Die steigenden Fallzahlen der Wohnungseinbrüche fallen insbesondere im Vergleich zum Vorjahr auf. Dazu muss man aber feststellen, dass die Taten 2019 erfreulicherweise extrem zurückgegangen waren. Letztlich liegen die registrierten Taten 2020 in diesem Deliktsbereich im Vergleich zu den vergangenen Jahren jedoch im Durchschnittsbereich.

Auch 2020 wurden, wegen der Corona-Pandemie ohne direkten Bürgerkontakt, gezielte und umfangreiche Präventionsmaßnahmen, regelmäßige Sensibilisierung und Information der Anwohner, Medienveröffentlichungen, telefonische Beratungen sowie Präventions-Sonderstreifen durchgeführt. Aus Sicht der eingesetzten Beamten behalten die Bürgerinnen und Bürger ihren Wohnbereich und auch die Nachbarschaft sehr genau im Auge. Nicht selten wurden der Polizei Rinteln verdächtige Feststellungen durch die Anwohner gemeldet, die dann gezielt überprüft werden konnten. „Wachsame Nachbarn“ können sehr hilfreich sein. Auch 2021 wird neben anderen gezielten Maßnahmen der Polizei Rinteln ein besonderer Fokus auf spezielle Präventionsmaßnahmen zur Reduzierung und Verhinderung von Einbruchsdelikten gelegt.“

Rohheitsdelikte

Die Rohheitsdelikte (Raub- und Körperverletzungsdelikte sowie Straftaten gegen die persönliche Freiheit, wie z.B. Nötigungen und Bedrohungen) machten 2020 16% der Gesamtstraftaten aus. Der Anteil sank damit leicht.

Insgesamt wurden 334 Fälle (Vorjahr: 357) registriert. Körperverletzungdelikte gingen im Vergleich zum Vorjahr von 240 auf 207 Fälle zurück (-16%). Raubdelikte gingen um 44% zurück auf 10 Fälle (2019: 18 Fälle). Jedoch stiegen die Straftaten gegen die persönliche Freiheit 2020 um 18 Fälle auf 117 Taten an (+18%). Die Aufklärungsquote konnte weiterhin auf einem hohen Niveau von 92 % gehalten werden.

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Häusliche Gewalt

Im Bereich Rinteln/Auetal hielten sich die Fälle mit 94 Taten (Vorjahr: 96) weiterhin auf hohem Niveau.

Polizeichef Jörg Stuchlik erklärt, dieser Bereich stehe seit Jahren deutlich im Fokus der polizeilichen Ermíttlungsarbeit: „Auch muss hier weiterhin von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgegangen werden. Der Bereich der Gewalt in der Familie durchzieht alle Einkommens- und Bildungsschichten, alle Altersgruppen, Nationalitäten, Religionen und Kulturen sind betroffen. Gewaltdelikte in Beziehungen entwickeln häufig eine Eigendynamik. In den meisten Fällen entwickeln sich diese Taten in Familien zunächst vereinzelt, steigern sich jedoch dann zunehmend in Häufigkeit und Schwere der Gewaltanwendung. Besonders tragisch ist, dass auch Kinder direkt oder indirekt von diesen Delikten betroffen sind. Die Dunkelziffer wird hier extrem hoch eingeschätzt. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.“

Polizei und Präventionsrat Rinteln führen aktuell in Zusammenarbeit mit der Initiative „Kinderschutzallianz“ und dem „Weißen Ring“ Schaumburg ein Präventionsprojekt mit Hinweisen und Hilfetipps auf Brötchentüten „Gewalt kommt uns nicht in die Tüte“ durch.“

Betrug/Cybercrime/Internetkriminalität

Hier wurden 252 Taten (Vorjahr: 205) bearbeitet. Das entspricht einem Anstieg von knapp 23 %. Die Polizei vermutet, dass ein Grund für die Steigerung auch die Corona-Pandemie ist. Zudem greifen Täter vermehrt auf die vermeintlich anonyme Tatausführung im Internet zurück.

Drogen

2020 wurden 161 Drogendelikte (Vorjahr: 134 Fälle) bearbeitet. Das entspricht einer weiteren Steigerung von 20 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote erreichte 95,6 %.

Die erneute Steigerung dieses Deliktsbereiches ist auf den bereits im Vorjahr aktiven Einsatz einer Ermittlungsgruppe, spezialisiert auf die beabsichtigte und gezielte Aufdeckung und Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität im Bereich der Stadt Rinteln und der Gemeinde Auetal, zurückzuführen. Spezielle Ermittlungsteams werden hier eingesetzt, um das Dunkelfeld in diesem Deliktsbereich aufzuhellen, zumal diese Art der Straftaten selten angezeigt wird und häufig im Verborgenen liegt.

Straftaten zum Nachteil älterer Menschen

Bundes- und landesweit konnte auch 2020 ein weiterer Anstieg von Straftaten festgestellt werden, denen in erster Linie Senioren zum Opfer fielen. Insbesondere das Auftreten der Täter als „falsche Polizeibeamte“ trat in diesem Deliktsfeld besonders hervor. Hier gaben die häufig aus dem Ausland agierenden Täter am Telefon vor, die „Polizei“ wolle ihr Bargeld und Schmuck zum Schutz vor Einbrechern „in Verwahrung“ nehmen. Die Täter verlangten dazu häufig, das Geld oder Schmuck vor der Haustür zur Abholung bereitzulegen.

Der Rintelner Polizei wurde eine Vielzahl dieser Anrufe gemeldet. In den meisten Fällen verhielten sich die Bürger vorbildlich und beendeten das Gespräch. In einem Fall reagierte ein durch die Täter beauftragter Taxifahrer genau richtig, als er die betroffene ältere Dame nicht zur Geldabholung zur Bank, sondern zur Polizei fuhr, um den aus seiner Sicht verdächtigen Sachverhalt zu melden.

Im Jahr 2020 kam es zu keiner Tatvollendung, weil die angerufenen Senioren alles richtig machten und nicht auf die Betrugsversuche der Täter eingingen. In diesem Bereich bildet die Präventionsarbeit einen besonderen Schwerpunkt, um die Seniorinnen und Senioren vor diesen skrupel- und gewissenlosen Tätern zu schützen.

Im Mai/Juni 2021 erfolgt der Versand von Informationsmaterial an alle Senioren ab 70 Jahre als Kooperation des Präventionsrates Rinteln, des Weißen Rings Schaumburg und der Polizei Rinteln, um die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger noch besser vor möglichen Betrugsversuchen zu schützen.

Widerstand/tätlicher Angriff auf Polizeibeamte

2020 wurden 9 Fälle von Widerstand bzw. tätlicher Angriffe auf Polizeibeamte registriert. Damit verdoppelte sich die Anzahl dieser Taten im Vergleich zum Vorjahr (4 Fälle). Auch bundes- und landesweit werden regelmäßig steigende Fallzahlen von Widerständen und Angriffen auf Vollzugsbeamte festgestellt.

(pr/Grafik: Polizei Rinteln)

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