Das Kupferbeil aus der Jungsteinzeit, von jugendlichen Sondengängern im Wald bei Steinbergen aufgespürt und von Museumsleiter Dr. Stefan Meyer sichergestellt, ist nach über drei Jahren endlich auch in Rinteln vorgestellt worden.
Zumindest theoretisch, denn die aus der Landeshauptstadt Hannover angereisten Wissenschaftler hatten es (anders als geplant) nicht mit im Gepäck. Grund: Der Schlüssel für den Tresor, in dem das Artefakt verwahrt wird, war nicht auffindbar.
Genauso wie der Ratskeller, den die Experten im Rathaus vermuteten und so Zeit mit der Suche verloren. „Ein Anfängerfehler“, schmunzelte Landesarchäologe Dr. Henning Haßmann. Die gute Laune kam ihm auch nicht abhanden, als zunächst kein Verbindungskabel von Notebook zu Beamer zur Verfügung stand. „Notfalls malen wir Ihnen das Beil auch auf“, so Dr. Haßmann, der die Lacher im Publikum abermals auf seiner Seite hatte.
So startete die Präsentation zwar mit Verzögerung aber nicht minder unterhaltsam. Über die „archäologisch spannendste Region“ sprach Dr. Haßmann, als er auf mehreren Karten veranschaulichte, wo in Niedersachsen sich der Fundort des Kupferbeils befand. Zeitgleich erklärte er auch, warum es für die Suche nach Metallgegenständen mit Sonden in Niedersachsen eine Genehmigung braucht: „Viele der Artefakte liegen in einer bestimmten Position und Tiefe unter der Erde. Es sind Stücke, die uns dabei helfen, das große Geschichtspuzzle zusammenzusetzen. Da sie nicht immer als solche erkennbar sind, besteht die Gefahr dass sie ausgegraben und woanders wieder weggeworfen werden. Dann stimmt die Position nicht mehr.“
Live und in natura wird das Kupferbeil in ungefähr vier Wochen im Eulenburg-Museum Rinteln zu besichtigen sein, wie Dr. Haßmann bestätigte. Die ganze Hintergrundgeschichte rund um das Beil und den zweiten archäologischen Fund aus der Region, das sogenannte „Ulfberht-Schwert“ lesen Sie in diesem Artikel: KLICK