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Präventionsmaßnahme gegen Telefonbetrug: 4870 Infobriefe werden an Senioren verschickt

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(Rinteln) Polizei, Präventionsrat und die Opferhilfeorganisation „Weisser Ring“ verschicken ab nächster Woche gemeinsam rund 4.780 Infobriefe an Menschen aus dem Auetal und Rinteln im Alter von 70 Jahren und darüber. Inhalt sind Sicherheitstipps für Senioren zum Nachlesen inklusive Karten, die neben dem Telefon Platz finden können.

Hintergrund ist eine Präventionsaktion zum Schutz älterer Personen vor Betrugsstraftaten. Geschulte Täter nutzen das Mitgefühl, Vertrauen und die Hilfsbereitschaft von Senioren aus und versuchen so an Wertsachen oder Bargeld zu gelangen, berichtet Polizeichef Jörg Stuchlik. Dabei wenden sie drei Methoden an:

Der Enkeltrick: Die Täter suchen aus dem Telefonbuch meist Personen mit älter klingenden Vornamen aus und rufen diese an. Dann geben sie vor, sich als Enkel der angerufenen Person in einer Notsituation zu befinden und dringend Geld zu benötigen.

Der falsche Polizeibeamte: Betrüger rufen mit manipulierter Anruferkennung an und täuschen vor, als vermeintlicher „Polizeikommissar“ oder ähnliche Amtsperson Kenntnis von geplanten Straftaten zu haben. Die Senioren werden gebeten, ihre Wertgegenstände zu nennen und Bargeld an einem vorher vereinbarten Ort oder gar vor der Haustür zu deponieren. Dort sollen sie dann angeblich von der „Polizei“ abgeholt werden.

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Der Schock-Anruf: Hierbei tischen die Betrüger den arglosen Senioren eine Geschichte auf, nach der ein Familienmitglied von Krankheit bedroht sei, einen schweren Verkehrsunfall erlitten haben soll oder im Gefängnis sitze. Ein „Freikaufen“ oder eine „Therapie“ sei nur gegen die Zahlung einer Geldsumme möglich, heißt es.

Die Täter operieren dabei nicht selten aus dem Ausland und wenden psychologisch ausgefeilte Tricks an, um ihre Opfer einzuschüchtern und zu verunsichern. Das geht sogar soweit, dass – wie in einem Fall vor zwei Jahren im Stadtgebiet – 100.000 Euro in Bar an einem vereinbarten Ort deponiert werden. Manchmal, so Stuchlik, würden die Betrüger sogar ein Taxi rufen und zur Abholung schicken. So geschehen im vergangenen Jahr, wo ein aufmerksamer Taxifahrer durch beherztes Einschreiten den Betrug verhindern konnte, indem er die Polizei ansteuerte.

Von links: Jörg Stuchlik (Polizeichef), Anke Heldt (Weisser Ring Schaumburg), sowie Mareen Fennert und Dr. Joachim Steinbeck vom Präventionsrat zeigen das Infomaterial, das in der kommenden Woche über 4.800-mal verschickt wird.

Durch die Corona-Pandemie gestaltet sich Präventionsarbeit momentan etwas schwierig, daher versucht die Polizei mit Maßnahmen wie dieser die Leute aktiv zu erreichen. Anke Heldt vom Weissen Ring Schaumburg weiss von Warnhinweisen, die Geldinstitute inzwischen auf Briefumschläge drucken, in denen sie größere Bargeldabhebungen aushändigen. Auch werde man seitens der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg die Banken sensibilisieren, auf ungewöhnliche Vorgänge stärker acht zu geben, so Stuchlik.

Man wisse zwar, dass nicht alle Senioren auf diesem Weg erreicht werden können, aber „wenn wir nur einen Betrugsfall verhindern können, haben wir schon gewonnen“, gibt sich der Polizeichef kämpferisch. (vu)

 

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