(Rinteln) In die Diskussion um Sanierung des Brückentorsaals oder Neubau einer Stadthalle hat sich jetzt auch der Stadtmarketingverein Pro Rinteln e.V. eingeschaltet. In einer Erklärung des Vorstandes wird dazu ein neuer Aspekt in die Diskussion eingebracht: Die Diskussion um den Brückentorkomplex und seine Zukunft dürfe nicht auf den Saal verengt werden.
Ernsthaft Sorge machen sich viele Mitglieder von Pro Rinteln schon seit längerem um die Attraktivität der Innenstadt. „Das schlimmste, was passieren könnte, ist eine Sanierung des Saals ohne die Einbeziehung der übrigen Bausubstanz!“, meint dazu der Vorsitzende Stefan Reineking. Der Saal könne sicherlich auch am jetzigen Standort bleiben, der übrige Komplex müsse aber aufgewertet werden und zur Steigerung der Attraktivität der Innenstadt genutzt werden. Das könnten gastronomische Angebote, eine Öffnung zur Weser hin aber auch attraktive Wohnungen nebst modernisiertem Hotel und Restaurant sein.
Deshalb habe Pro Rinteln seinerzeit auch das Vorhaben des Bremer Investors Norbert Dittel rückhaltlos begrüßt, der dort neben Wohnungen, einen Saal, dem Hotel und einem Dachrestaurant auch Ladengeschäfte etablieren wollte. Ob dies heute noch möglich ist, müsse bezweifelt werden. Aber ein nettes Café mit Außenterrasse, eine Bar auf dem Dach des Hotels und ähnliche Angebote könnten zumindest für eine Frequenzsteigerung in der Innenstadt sorgen. Dies sei heute noch dringender erforderlich als zu Zeiten von Dittel: die Zahl der Leerstände habe sich seitdem erhöht, die Kundenfrequenz sei gesunken. Zusätzlich sei das Fortbestehen von zwei Geschäften wegen Insolvenzen der Handelsketten gefährdet.
Der Pro-Rinteln-Vorstand appelliert daher an die Verantwortlichen in Rat und Verwaltung, alles zu tun, um die Innenstadt zu stärken. Ob beim Thema Brückentorkomplex, der Neugestaltung des Kollegienplatzes oder bei der Genehmigung anderer Bauvorhaben im Innenstadtbereich sei es wichtig, die Auswirkungen auf den innerstädtischen Handel zu betrachten. „Für Pro Rinteln“, so der Vereinsvorsitzende, „ist es ein Herzensanliegen, die Innenstadt lebendig zu halten.“ Noch sei die Situation in der Weserstadt im Vergleich zu anderen Mittelzentren zufriedenstellend. Dies sei angesichts der Leerstände und der zu befürchtenden weiteren negativen Entwicklung allerdings wenig tröstlich. (pr)