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Projekt Wellenreiter: Fachkräfte blicken aufs Jahr 2024 zurück

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(Rinteln) Zum Abschluss des Jahres blicken die Fachkräfte des Projekts „Wellenreiter“ auf ein ereignisreiches Jahr 2024 zurück.

Die Förderung durch den Landkreis Schaumburg, die Postcode Lotterie und die Bürgerstiftung Schaumburg haben es ermöglicht, dass auch in diesem Jahr der hohen Nachfrage nach spezifizierten Unterstützungsangeboten für psychisch belastete Familien begegnet werden konnte.

Dabei steht in der Vorweihnachtszeit üblicherweise noch einiges im Wellenreiter-Projekt an: In der jeden Dienstag stattfindenden Wellenreiter-Gruppe für Kinder psychisch erkrankter Eltern ist gerade der allherbstliche Umzug vom Bauwagengrundstück in die Gruppenräume geschafft, gleichzeitig startet bereits die Planung der Gruppen-Weihnachtsfeier. Wie die teilnehmenden Kinder das letzte Gruppentreffen vor den Feiertagen gestalten möchten, dürfen sie selbst entscheiden. Das heißt aber auch, dass sie gemeinsam Ideen sammeln, Einigungen finden und Kompromisse eingehen müssen. „Dass die Kinder auf diese Weise miteinander interagieren, sich trauen, ihre Vorstellungen einzubringen und gemeinsame Lösungen finden ist ein ganz kleinschrittiger Prozess, der dadurch möglich wird, dass alle erleben, dass sie sich in einem sicheren Rahmen bewegen“, erklärt Projektleitung Sarah Stief.

Auch im Jahr 2024 war die Gruppe immer voll besetzt. „Wir sehen einen konstant hohen Bedarf nach Unterstützungsangeboten für psychisch belastete Familien“, führen die projektinvolvierten Fachkräfte weiter aus. Dabei ginge die Arbeit mit den betroffenen Familien weit über die Teilnahme an der wöchentlichen Gruppe hinaus: „Damit die Kinder auch unter der Bedingung der familiären Belastungssituation in ihrer Entwicklung unterstützt werden können, ist vor allem viel Elternarbeit notwendig.“ Dabei steige der Bedarf nach individueller Beratung stetig an. Eine vertrauensvolle Arbeitsbeziehung mit den Eltern und Raum für regelmäßige Elterngespräche sind deshalb grundlegender Bestandteil der Angebote im Projekt.

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Erfolgreich konnte im Jahr 2024 auch die wöchentliche Elterngruppe in der Burghof-Klinik fortgesetzt werden. Das Angebot bietet Patienten einen Rahmen, kindliches Verhalten zu verstehen und Handlungsmuster, die Kinder als Reaktion auf die psychische Erkrankung des Elternteils entwickeln, einzuordnen. Der Fokus liegt hierbei auf einem Austausch untereinander – ohne Befürchtungen, stigmatisiert oder verurteilt zu werden und mit dem Ziel, eigenes elterliches Handeln zu reflektieren. Die nach einer ersten Testphase im Herbst 2023 in diesem Jahr erfolgte Etablierung der Elterngruppe in Kooperation mit der Burghof-Klinik sehen die Fachkräfte aus dem Projekt Wellenreiter als einen großen Schritt hin zu mehr Aufmerksamkeit für die Auswirkungen psychischer Erkrankungen auf die Kinder Betroffener an. Wenn ein Elternteil psychisch erkrankt ist, habe das zwangsläufig Auswirkungen auf die Kinder, erklären die beteiligten Fachkräfte. Es sei ein großer Schritt, wenn Eltern es schaffen, ihre psychische Erkrankung ihren Kindern gegenüber zu benennen und altersgerecht zu erklären. Denn dadurch entsteht eine Chance, mit den Kindern daran zu arbeiten, das Verhalten ihrer Eltern besser zu verstehen und gleichzeitig zu lernen: Ich bin nicht schuld.

Psychische Erkrankungen und ihre Auswirkungen Kindern verständlich zu vermitteln, ist auch Ziel des psychoedukativen Gruppenangebots. Nach einer Pause im Jahr 2023 konnte in diesem Jahr wieder eine psychoedukative Kindergruppe mit einer begleitenden Elterngruppe stattfinden. Über 8 Monate hinweg haben die Kinder sich regelmäßig in einem Kleingruppen-Setting getroffen und dort einen Gesprächsrahmen für die eigenen Gefühle und die eigene Wahrnehmung der Erkrankung des Elternteils und der daraus erwachsenden Belastungen zu erfahren. Parallel haben die psychisch erkrankten Elternteile in einer Elterngruppe gearbeitet, um kindliches Verhalten besser zu verstehen, neue Perspektiven auf das elterliche Handeln zu gewinnen und ihre Handlungssicherheit zu stärken.

Um der steigenden Anzahl an Beratungsgesprächen und der hohen Nachfrage nach Erstgesprächen auch perspektivisch begegnen zu können, ist das Projekt Wellenreiter auch künftig auf die Unterstützung durch Sponsoren angewiesen, deren Förderung es ermöglicht, weiterhin einen niedrigschwelligen Anlaufpunkt für psychisch belastete Familien im Landkreis Schaumburg zu bieten.

(pr/Fotos: pr)

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