Verteilerkästen sind alles andere als sexy. In tristem Grau fristen sie an verschiedenen Orten der Stadt ein Schattendasein. Wenn sie mit Graffitis bedacht werden, dann in der Regel unauthorisiert und im Dunkeln vor neugierigen Blicken geschützt.
Beim ersten Graffiti-Workshop der diesjährigen Rintelner Sommerferienspaßaktion haben jetzt insgesamt 14 Jugendliche unter Anleitung der Graffiti-Künstler Niclas Hattendorf und Manoel Duhnsen von „APS – Art Paint Spray“ in Lindhorst triste Verteilerkästen und Ziegelmauern im Stadtgebiet zu Kunstwerken umgestaltet – ganz legal.
Bevor es jedoch daran gehen konnte, an insgesamt drei Wochenenden aus grauen Kästen bunte Kunststücke zu zaubern, folgte ein Ausflug in die (nicht immer so) graue Theorie. Grundlagen des Graffiti-Sprühens, geschichtliche Hintergründe sowie rechtliche Konsequenzen illegalen Sprühens kamen auf den Tisch. Was bedeuten Outlines (Umrandungen), Fill-ins (Füllen der Figuren mit Farbe, Tags (Signaturen der Künstler)?
Die Teilnehmer konnten es erfahren und dann ging es ans Entwerfen der Motive. Am ersten Wochenende nahmen sich die Nachwuchs-Sprayer zwei Verteilerkästen an der Dankerser Straße (Einmündung zum Weseranger-Parkplatz) vor. Sie erstrahlen jetzt im „Skyline von Rinteln“-Look. Im darauf folgenden Wochenende waren die Verteilerkästen am Pferdemarkt (am Eingang zum Blumenwall) an der Reihe und präsentieren sich seit neuestem im „Pyramiden“-Design. Gestern schloss die Graffiti-Aktion mit sechs weiteren Teilnehmern und einer umfangreichen Verschönerungsaktion einiger Mauern am Fahrrad-Unterstand (Parkplatz Wallstraße) ab.
Eine Aktion, die bereits beim ersten Anlauf als voller Erfolg gewertet werden kann und nach einer Neuauflage ruft – Verteilerkästen gibt es im Stadtgebiet ja genug.