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Quo vadis, Entlastungsstraße Nord? Bürgermeister und Bauamt berichten

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Der Bau der Entlastungsstraße Nord, zwischen der „Großen Tonkuhle“ und dem Kreisel ruht derzeit. Erst wurde es nass, dann kam Weihnachten – jetzt ist es nicht viel besser: Die Temperaturen und die Witterung machen einen geordneten Baufortschritt unmöglich.

Ursprünglich sollte die Straße zuerst gebaut werden, danach erst der Kreisel, wie Uwe Quindt und Andreas Wendt vom städtischen Bauamt bei einem Pressegespräch mit Bürgermeister Thomas Priemer sagten. Aufgrund der getroffenen (Vergrämungs-)Maßnahmen zur Eidechsenwanderung unter Holzgerüst und Folie am alten Bahndamm gab es eine verzögerte Freigabe zum Start an jener Stelle. „Letztendlich war es gut, dass wir am Kreisel begonnen haben“, so Quindt, „die Behinderungen haben sich in Grenzen gehalten, dafür dass an der Stelle so viel Verkehr herrscht!“ Obendrein wurde der Kreisverkehr recht zügig fertig.

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Von links: Andreas Wendt, Uwe Quindt (beide Bauamt), Bürgermeister Thomas Priemer.

Die Bahngleise wurden Richtung Norden verschoben, dann begann der Bodenabtrag. Der gestaltete sich schwieriger als geplant. Bei den Erdarbeiten wurde stark belasteter Boden gefunden, „Z2“ und darüber hinaus lauten die Klassifizierungen im Fachjargon. Rund 1.000 Tonnen dieses stark belasteten Erdreichs, bzw. Sondermülls, wurden auf dem Bauhofgelände zwischengelagert. Kohlenwasserstoffe, Öl, Müll, Pestizide und sogar belastete Eisenbahnschwellen machten eine aufwändige Entsorgung des Sondermülls durch eine Magdeburger Spezialfirma nötig. Regelrechte „Linsen“, also Bereiche mit gefährlichen Rückständen und Stoffen, wurden bei den Arbeiten gefunden und ausgehoben.

Schwierig gestaltet sich die Nachweisführung und die Ermittlung der Verursacher der Bodenverschmutzung. Wechselnde Besitzverhältnisse und Zuständigkeiten machen einen eindeutigen Urheber der Schadstoffe unmöglich. Bei der Entsorgung dieser Altlasten bleibt die Stadt auf den Kosten sitzen, trotzdem soll der veranschlagte finanzielle Rahmen nicht aus dem Ruder gelaufen sein.

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Im Hintergrund zu sehen: Die Ankerköpfe in der Spundwand.

Verschiedene Restarbeiten blieben zum Jahresende unerledigt. Die Spundwand, mit bis zu 30 Meter langen, diagonal durchs Erdreich verspannten Ankern und Beton-Gegenstücken vergossen, konnte aufgrund des Regens nicht abschließend grundiert und  beschichtet werden – die Baufirma hätte aufgrund der Nässe keine Gewährleistung auf die Arbeiten übernommen. Aufgrund dessen blieb die Fertigstellung und Pflasterung des Geh- und Radwegs unerledigt. „Wir werden die Verbindungsstraße erst dann freigeben, wenn der Bau komplett fertiggestellt ist“, so Priemer. Es mache aufgrund der Arbeitsbreiten in den Seitenbereichen keinen Sinn, die Straße freizugeben und dann nach ein paar Tagen wieder zu sperren um Restarbeiten durchzuführen.

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Leerrohre und Telefonleitungen sind verlegt, später wird alles verfüllt und gepflastert.

Sobald das Wetter absehbar trocken bleibt, kehrt die ausführende Baufirma zurück und beginnt mit den ausstehenden Arbeiten. Das Bauhofgelände muss eingezäunt werden, die Verkehrsinseln gepflastert und ein Geländer auf die Spundwand montiert. Dann muss die mehrere Zentimeter dicke Binderschicht asphaltiert werden, gefolgt von der eigentlichen Fahrbahndecke. Und dann fehlen ja noch die Markierungen. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis das symbolische Band durchschnitten und die neue Straße freigegeben werden kann.

Besonderer Druck, auf ein Zieldatum hinzuarbeiten, herrscht nicht. Da die Straße ein kompletter Neubau ist und noch nie in Benutzung war, vermisst sie auch noch niemand.

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