(Rinteln) Rechtsanwalt Thorsten Frühmark aus Rinteln macht weiter Druck. Der Vater von drei schulpflichtigen Kindern und Möllenbecker Ortsbürgermeister des Rintelner Ortsteils Möllenbeck hat eine Online-Petition gestartet, die bereits über 9.000 Unterzeichner hat.
Darin fordert Frühmark den Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil und Kultusminister Grant Hendrik Tonne auf, den Präsenzunterricht in Schulen solange auszusetzen, bis die COVID-19-Situation unter Kontrolle ist.

Eine zunehmende Zahl von Einzelfallstudien und internationale Analysen widerlegen laut Frühmark die Behauptung, an Schulen gebe es kein wesentliches Infektionsgeschehen. Gefahr eines massiv gesteigerten Infektionsrisikos bestehe auch durch die Coronavirus-Variante B.1.1.7, führt Frühmark weiter aus: „Ihr Beschluss ignoriert derartige Entwicklungen schlicht. Stattdessen sollen es die bereits im Herbst versendeten Hygienekonzepte richten. Das ist grob fahrlässig.“ Schüler, Lehrer und Personal sieht Frühmark „in der derzeitigen Coronalage unkalkulierbaren Risiken ausgesetzt.“
Der Rechtsanwalt aus Rinteln wirft Weil vor, die Entscheidung zur Schulöffnung widerspräche „klar dem Geist des Lockdownbeschlusses“ vom 5. Januar: „Bitte revidieren Sie ihre Entscheidung und schließen Sie die niedersächsischen Schulen umgehend. Unsere Forderung steht in keinerlei Widerspruch zu dem Ziel, Schülerinnen und Schülern eine baldige Rückkehr zu möglichst umfassendem Präsenzunterricht zu ermöglichen. Im Gegenteil: Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es einer konsequenten Eindämmungsstrategie. Mit ihrem Vorgehen rückt es in immer weitere Ferne.“
>> Zur Online-Petition von Thorsten Frühmark geht es hier: http://chng.it/MNVftLqz5M
In einem Schreiben vom gestrigen Freitag appelliert Frühmark noch einmal eindringlich an den Ministerpräsidenten, die Schulen in Niedersachsen zu schließen, bis sich die Infektionslage erheblich verbessert habe. Weiterhin fordert er Weil im Namen vieler Eltern, Schüler und Lehrer auf, die RKI-Empfehlungen strikt einzuhalten. Abstands- und Hygieneregeln müssten an Schulen auch zukünftig eingehalten werden. Die Digitalisierung müsse vorangetrieben werden, für Lüftungsanlagen und Spuckschutzscheiben müsse gesorgt werden. (vu)