(Rinteln) Auf der jüngsten (Online-)Sitzung befasste sich der Stadtrat auch mit einem SPD-Antrag zur Verbesserung der Möglichkeiten zur Müllentsorgung und zur Vermeidung von illegal abgekippten Abfällen.
Die Verwaltung schrieb dazu in der Beschlussvorlage: „Die in den letzten Jahren zunehmenden illegalen Abfallablagerungen deuten auf eine gesteigerte Gleichgültigkeit der Gesellschaft hin. Sie mögen aber ihren Grund bei den Abgabemöglichkeiten sowohl im wöchentlichen Entsorgungsrythmus als auch bei den Recyclinghöfen der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWS) haben.“
Wer selbst einmal in der endlos anmutenden Schlange vor dem Recyclinghof am Doktorseeweg gestanden hat, wird es bestätigen können: Die Öffnungszeiten haben „Luft nach oben“ und dass Menschen stundenlang anstehen müssen, um Müll kostenlos abzugeben, kritisierte auch Bürgermeister Thomas Priemer. Daher erscheint es nur logisch, dass die Verwaltung den Vorschlag der Sozialdemokraten aufgenommen hat. Da der Recyclinghof in Nienstädt in diesem Jahr jedoch umfangreich umgebaut werde, gebe es in 2021 zwar keinen finanziellen Spielraum für bauliche Maßnahmen, eine kritische Prüfung sei jedoch machbar. Die Öffnungszeiten werden auch von der Verwaltung kritisch hinterfragt. Dieter Horn (SPD) regte an, die Annahmezeiten in den Sommermonaten morgens und nach 18 Uhr auszuweiten.
Bernd Kirchhoff (SPD) kritisierte den Abbau von Altglascontainer-Standorten in Rinteln. Das hätte zur Folge, dass Bürger ihr Altglas nun auf den Dörfern abliefern würden. Dieses Problem müsse gemeinsam angegangen werden, befand er. Der von Kay Steding (CDU) angeregte, kostenlose Sperrmüll-Abgabetermin sollte laut seines Parteikollegen Anthony Robert Lee durch konsequente Kontrollen und Sanktionen des Ordnungsamtes ergänzt werden. Nur so könne verhindert werden, dass Wirtschaftswege verbotenerweise befahren und zum Müllabladen missbraucht würden.
Verbesserungsmöglichkeiten bei Organisation, baulichen Fragen und Personal des Recyclinghofes sollen daher erarbeitet und über die Fortschritte in den Gremien berichtet werden.
Den Antrag auf eine Resolution, den Landkreis zur 14-tägigen Abfuhr der „gelben Tonne“ aufzufordern, zog die CDU übrigens zurück. Die Stadtverwaltung informierte in ihrer Beschlussvorlage darüber, dass der Landkreis bereits im Dezember vergangenen Jahres eine Rahmenvorgabe erlassen habe. Demnach sei die Abfuhr der gelben Tonne ab 1. Januar 2022 im 14-Tages-Rhythmus vorgesehen, der Antrag hätte sich also erledigt.