(Rinteln) Als Astrid Teigeler-Tegtmeier, Geschäftsführerin des Pflegedienstes Rinteln, heute um 6 Uhr den Anruf ihrer Mitarbeiterin bekam, war sie fassungslos.
In der vergangenen Nacht waren die Reifen von sechs Firmenfahrzeugen zerstochen worden, die allesamt in der Straße „Am Weseranger“ geparkt waren.
Der oder die Täter zerstörten dabei nicht nur einen Reifen pro Auto, sondern alle vier. Das macht in Summe 24 zerstochene Reifen und hinterlässt bei Teigeler-Tegtmeier das beklemmende Gefühl, dass der Anschlag ihrer Tätigkeit als Fraktionsvorsitzende der Rintelner SPD und Ratsmitglied gegolten haben könne. Dabei sind es in erster Linie pflegebedürftige Menschen, die aufgrund des feigen Verbrechens das Nachsehen hatten.
„Man wollte offenbar den Pflegedienst lahmlegen und nahm bewusst eine Schädigung von pflegebedürftigen Menschen und unseren Mitarbeitern in Kauf“, zeigt sich Teigeler-Tegtmeier fassungslos und berichtet von der Betroffenheit ihrer Mitarbeiter. Sie spricht von „Dimensionen, die bedenklich sind“, macht aber in Richtung der Täter deutlich, „das wird mich nicht davon abhalten, weiter Politik zu machen“.
An einen Zufall glaubt sie nicht. Alle anderen Autos, die in dem Bereich geparkt waren, wurden nicht angefasst. Ein siebtes Auto aus dem Fuhrpark war nur deshalb nicht betroffen, weil es bei einer Mitarbeiterin zuhause stand.
Das Pflegeteam improvisierte heute früh zunächst und nutzte Privatfahrzeuge der Mitarbeiter, um die Kunden weiterhin erreichen zu können. Dadurch kam es leider zu Verzögerungen, so Teigeler-Tegtmeier. Sie hat Anzeige bei der Polizei erstattet, die den Fall aufgenommen und mit Beamten der Spurensicherung bereits vor Ort war. Stellt sich heraus, dass die Tat tatsächlich – wie vermutet – einen politisch motivierten Hintergrund hat, wird der Staatsschutz die Ermittlungen führen.
Die sechs Firmenwagen müssen jetzt abtransportiert und mit neuen Reifen ausgestattet werden. Bei Rintelner Polizei schätzt man den entstandenen Schaden inklusive Abschleppkosten auf rund 3.000 Euro. Wer im Zeitraum vom 31. August, 21 Uhr, bis zum 1. September, 6 Uhr, Beobachtungen gemacht hat, die zur Aufklärung beitragen können, wird um Hinweise an die Polizei unter 05751/95450 gebeten. (vu)