(Rinteln) Bei „Rinteln mobil“, dem jährlichen Event rund um alles, was mit Mobilität zu tun hat, kommt es traditionell stark auf das Wetter an. Doch nicht immer ist auf den Wettergott Verlass.
Im vergangenen Jahr, als die Veranstaltung Ende März – und damit rund drei Wochen früher als in 2023 – über die Bühne ging, gab es Sonne satt in Rintelns Innenstadt. Die war in diesem Jahr sicherlich bestellt gewesen, sie wurde jedoch leider nicht geliefert. Doch statt Trübsal zu blasen, ließen sich Veranstalter und Besucher die nur knapp zweistelligen Temperaturen nicht anmerken und nutzten den Sonntag zum präsentieren und flanieren.
Vielerorts brutzelten Leckereien auf dem Grill oder in der Fritteuse, duftete frisches Gebäck mit Kartoffeln um die Wette und auch die Gastronomie und der verkaufsoffene Einzelhandel durfte sich über ordentlichen Zulauf gefreut haben.
Bei der Fahrradauktion kamen zahlreiche Drahtesel unter den Hammer, die keinem Besitzer mehr zugeordnet werden konnten. Nach Ende der Versteigerung verteilte sich die anwesende Menschentraube im Stadtgetümmel. Dann erhielt auch der Überschlag-Simulator der Verkehrswacht Diepholz endlich die verdiente Aufmerksamkeit.
Ein VW Beetle, ohne Räder in ein Drehgestell geschraubt, diente als „Unfallfahrzeug“ und wurde mit Muskelkraft zunächst in Rotation versetzt und dann auf dem Dach liegend zum Stehen gebracht. Nun galt es für die teilnehmenden Insassen, sich mittels gekonnter und vorab erlernter Griffe und Bewegungen aus der äußerst unangenehmen Unfalllage zu befreien.
Der Förderverein Eisenbahn Rinteln-Stadthagen informierte über die Möglichkeiten einer Reaktivierung der bestehenden Bahnstrecke von der Weser- in die Kreisstadt und fragte mittels einer kleinen Umfrage ein Stimmungsbild unter den Besuchern ab. Die corona-bedingte E-Bike-Knappheit scheint überwunden zu sein, immerhin wurden bereits zahlreiche neue Modelle der batterieunterstützten Fortbewegung auf zwei Rädern präsentiert.
Hilfsorganisationen wie das DRK und das THW gaben Einblicke in ihre Arbeit und der Kirchplatz rund um St. Nikolai wurde dabei in bewährter Manier zur Automeile. Das Spektrum der automobilen Fortbewegung reichte von „vernünftig“ bis „total abgefahren aber emotional“. Die Herzen der Autofans schlugen beim Anblick des Audi R8 Spyder beim Stand von Autohaus Rostek am Anschlag.
Der flache Flitzer wird von einem Zehnzylinder-Motor befeuert, leistet 620 PS, lässt keine Wünsche offen und erleichtert das Konto um 178.900 Euro. Wer sich beim Thema E-Mobilität wohl fühlt, dessen Herz dürfte sich beim Audi RS e-tron GT quattro erwärmt haben. Rein elektrisch betrieben leistet der Wagen 598 PS und schlägt eine 109.900 Euro große Kerbe in die Finanzen.
In einer ähnlichen Preisliga spielt der BMW iX von Becker-Thiemann. Das riesige Elektro-SUV kommt mit 326 PS und einer „wunschlos glücklich“-Ausstattung daher und schlägt in der gezeigten Variante mit 102.210,02 Euro zu Buche. „Für diese Preise bekommt man ja eine Immobilie“, entfuhr es einem sichtlich beeindruckten Pärchen, das die Fahrzeuge genauestens unter die Lupe nahm.
Doch natürlich drehte sich das automobile Schaulaufen nicht nur um Karossen aus dem Luxussegment. Auch Brot- und Butter-PKW von VW, Opel, Seat , Hyundai und Mazda waren live zu begutachten. Hier reifte ebenfalls die Erkenntnis: Die persönlichen Vorlieben was Autodesign angeht und das, was von den Herstellern derzeit geliefert wird, driften teilweise erheblich auseinander.
Da sich trotz des tristen Wetters die Besucher ihre gute Laune augenscheinlich nicht nehmen ließen, bleibt nur die Phantasie um sich auszumalen, wie viel mehr an einem sonnigen Frühlingstag in der Rintelner Innenstadt los gewesen wäre.
Ein Blick auf die Wetterprognosen für das kommende Wochenende lässt hoffen. Am 22. April von 10 bis 16 Uhr lautet das Motto in Rinteln Gesundheit und Sport erleben. Da kämen ideale Wetterbedingungen doch wie gerufen. (vu)
Große Bildergalerie: So war es bei Rinteln mobil 2023
