Vor langer Zeit haben wir darüber berichtet, dass sich zu dem beißenden Gestank in der Rintelner Bahnhofsunterführung auch noch eine abbruchreife Optik gesellt. Zum Zweck einer Bauwerksprüfung waren Teile der Fliesen abgeschlagen worden, die Deckenverkleidung musste entfernt werden (KLICK).
Am Zustand sollte sich seitens der Bahn bis zum Start der Modernisierungsarbeiten mit einem Auftragsvolumen von über 2 Millionen Euro (wir berichteten) nichts ändern. Doch so ein Bahnhof stellt für Reisende und Pendler auch immer eine Art „Willkommenspforte“ der jeweiligen Stadt dar und der öffentliche Unmut der Bevölkerung traf immer wieder die Stadtverwaltung – obwohl die gar nicht für den Zustand der Bahnhofsunterführung zuständig ist. Die ist nämlich Eigentum der Deutschen Bahn. Und fremdes Eigentum kann man nun mal nicht so einfach sanieren und verschönern, wenn der Eigentümer es nicht will.


Anfang des Jahres hat Rintelns Bürgermeister Thomas Priemer dann die Initiative ergriffen und Gespräche mit der Bahn aufgenommen. Wie Stadtjurist Dr. Joachim Steinbeck ergänzt, ist von Seiten der Deutschen Bahn ein sogenannter „Gestattungsvertrag“ aufgesetzt worden. Hierbei gestattet es der Eigentümer (hier: die Bahn) einem Dritten (hier: der Stadt Rinteln), Veränderungen und Verschönerungsarbeiten an ihrem Objekt vorzunehmen. Dazu hat die Tochterfirma der Deutschen Bahn, die DB Station & Service AG als Betreibergesellschaft der Verkehrsstationen am Streckennetz der DB Netz AG, die Löcher im Mauerwerk ausgebessert und die Wände gestrichen. Bauoberrätin Elena Kuhls traf dann eine Auswahl aus dem Bilder-Angebot von Dr. Kurt Gilde, dessen Motive im Vollfarbdirektdruckverfahren auf 1,70 x 1,20 Meter große Aluminiumplatten aufgebracht wurden, wie von Seiten des Bauamts mitgeteilt wurde. Da gibt es beispielsweise Ansichten vom Rathaus, der Rintelner Messe, dem Ratskeller, der Schaumburg und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten aus dem Umkreis.

Der Bau- und Betriebshof der Stadt Rinteln hat die Bilder in der ersten Septemberwoche an den Wänden der Bahnhofsunterführung angebracht. Die Kosten für die Bildtafeln belaufen sich laut Bauamt auf 1.332,80 Euro, zuzüglich der Montage durch die Bauhofmitarbeiter. Bis zur Komplettsanierung in einigen Jahren inklusive zwei Aufzügen und Beleuchtung eine durchaus ansehnliche Lösung. Und besser als vorher ist es auf jeden Fall.