(Rinteln) Ein stadtbildprägendes Gebäude in Rinteln hat einen neuen Besitzer.
Das Haus in der Bahnhofstraße 38, direkt vor der Weserbrücke, auf der rechten Seite stadteinwärts gesehen, befindet sich bereits seit Jahren in einem augenscheinlich immer schlechteren Zustand. Die Veranda zur Straße hin wird mit Baustützen stabilisiert, bei der Holzkonstruktion ist der Lack mehr als nur abgeblättert.

Durch Recherche hat Rinteln-Aktuell.de den neuen Eigentümer der dreistöckigen Immobilie am „Eingang zur Stadt“ herausgefunden. Es handelt sich um den Rintelner Gastronomen Arif Sanal, der neben der Bodega am Marktplatz auch den Bodega Beach Club während der Saison am Weseranger betreibt.

Allerdings hüllt sich Sanal auch auf hartnäckige Nachfrage in Schweigen, was nun mit dem Objekt passieren soll. Die Veranda des Hauses, soviel ist zu erfahren, soll wieder in neuem Glanz entstehen und so aussehen, wie man sie auf historischen Fotos in Erinnerung hat. Selbstverständlich sei auch geplant, das Gebäude selbst zu sanieren und wieder zu einem Schmuckstück zu machen.
Beim Denkmalschutz sind weitere Informationen über das bekannte Haus einsehbar
Am „Kükerschen Haus“ kommt jeder vorbei, der Rinteln über die Weserbrücke besucht oder verlässt. Wie dem „Denkmalatlas Niedersachsen“ zu entnehmen ist, steht es unter Denkmalschutz. Demnach ist es um 1855 erbaut worden. Es handelt sich laut der Beschreibung um einen „traufständigen, zweigeschossigen Bau unter Walmdach, wegen des Niveauunterschieds zur Weserniederung rückwärtig auf hohem Sockelgeschoss“. Der Gewölbekeller ist etwa 3,6 Meter hoch. Der Holzvorbau ist um Untergeschoss als offene Terrasse, im Obergeschoss als Wintergarten um 1890 ausgeführt worden. Laut Denkmalschutz ist der Vorbau im Stil eines vorgefertigten Elements entstanden, also eine Art „Fertighaus-Teil“. Weiter sei das Gebäude als Weingroßhandlung gebaut und zum „repräsentativen Wohngebäude vor den Toren der Stadt“ umgestaltet worden. Bewohnt wurde es von 1880 bus 1892 von Bürgermeister Eduard Rehrmann, so heißt es im Denkmalatlas. Es sei ein „Beispiel für den bürgerlichen Reichtum im 19. Jahrhundert“.

Zum Haus gehört auch ein rückwärtiges Grundstück, das an den Weserangerparkplatz angrenzt. Hier fanden bereits deutlich sichtbare Aufräumarbeiten statt. Der einstige Wildwuchs ist bereits durch die Vorbesitzer beseitigt worden. Auch hier ist augenscheinlich eine Nachnutzung geplant, doch welche? Auch dazu lässt sich Arif Sanal auf wiederholte Nachfrage keine Information entlocken: „Derzeit kein Kommentar“.
(vu)
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