(Rinteln) Das Thermometer kletterte in Rinteln bereits am Vormittag über 30 Grad Celsius, nicht der Hauch einer Wolke am postkartenblauen Himmel und dazu der Sandstrand, der sich zusätzlich aufheizte und alle Besucher als weitere Wärmequelle zum Schwitzen brachte.
Fürs 4. Tauffest an der Weser hatten sich die evangelischen Kirchengemeinden den bis dahin wohl wärmsten Tag des Jahres ausgesucht – und einen neuen Veranstaltungsort. 2009 war zum ersten Mal in Rinteln mit Weserwasser getauft worden, dann 2012 und – mit einer kleinen Verspätung – in 2016. Statt am Alten Hafen fand die Zeremonie dieses Mal auf der anderen Weserseite statt, am Bodega Beach Club unter Palmen.
Im Vorfeld waren 36 Kinder an Taufstationen in den Buhnen und am Ufer waren i zur Taufe angemeldet worden. Der Gottesdienst mit musikalischer Begleitung durch Mitglieder aus verschiedenen Kirchengemeinden wurde abwechselnd durch die Pastoren der beteiligten Gemeinden Krankenhagen, Exten-Hohenrode, Steinbergen, St. Nikolai, Johannis, Todenmann, Jakobi und Möllenbeck durchgeführt.
Die Bierzeltgarnitur unter praller Sonne wurde von nur tapferen Besuchern als Sitzgelegenheit genutzt. Schattenplätze waren beliebt, ebenso die spontane Abkühlung der Füße im Fluss. Die Muscheln auf den Bänken symbolisierten die Vielfalt der Menschen, von denen es rund 7,5 Milliarden auf der Erde gibt. Von Sand umgeben, bleiben die Muscheln weitgehend unbeachtet.
Doch ihre besondere Schönheit kommt zum Tragen, sobald wie mit Wasser in Berührung kommen und einzigartig schimmern. Im Gottesdienst wurde der symbolische Brückenschlag zwischen den Elementen hergestellt und die Täuflinge samt Eltern und Pastoren zu den Stationen geleitet. Im Anschluss folgte eine Stärkung bei Kaffee und Kuchen und vielerorts die Feier im privaten Kreis.