Treibt eine Betrügerbande mit einer neuen Masche gerade in Rinteln ihr Unwesen? Wie Jörg Stuchlik, Leiter des Kriminalermittlungsdienstes der Polizei Rinteln auf Anfrage mitteilte, haben zwei unbekannte Männer heute früh gegen 8:15 Uhr eine ältere Dame aufgesucht, die 15 Minuten zuvor vom regulären Pflegedienst betreut worden war.
Die nach Angaben der Senorin „ausländisch aussehenden“ Männer hätten an der Tür geklingelt und vorgegeben, sich um die Dame kümmern zu wollen. Diese merkte, dass offensichtlich etwas nicht stimmte, verschloss die Tür und rief ihren Sohn an, so Stuchlik. Der erkundigte sich beim Pflegedienst, welcher darauf die Polizei verständigte.
„Es ist möglich, dass es sich hier um eine neue Masche von geplanten Straftaten handelt“, sagte Stuchlik, „derzeit ist uns nur dieser eine Fall bekannt.“ Betrüger lassen sich immer wieder neue Methoden einfallen, um an das Hab und Gut älterer Personen zu kommen. Dabei geben sie sich als falsche „Enkel“, „Polizisten“, „Handwerker“ oder „Rauchmelderkontrolleure“ aus und nutzen schamlos das Vertrauen und die Freundlichkeit der Senioren aus. Stuchlik ergänzt: „Pflegedienste fahren meist deutlich erkennbare und beschriftete Autos. Es ist gut möglich, dass die beiden Männer beobachtet haben, welche Personen pflegebedürftig sind und wann der Pflegedienstmitarbeiter wieder wegfährt.“
So augenscheinlich die Absichten des unbekannten Duos auch gewesen sein mögen: Im vorliegenden Fall liegt noch keine Straftat vor. Die Polizei hätte also nicht viel mehr unternehmen können, als die Personalien festzustellen, so Stuchlik. Doch vielleicht, so fügt er hinzu, seien die Täter jetzt auch abgeschreckt worden und würden es (zumindest in dieser Gegend) nicht wieder versuchen.
Es kann auf jeden Fall nicht schaden, pflegebedürftige Angehörige auf die Problematik hinzuweisen und ihnen zur Vorsicht zu raten – und selbst bei leisesten Zweifeln die Polizei zu informieren.