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Rinteln zum Fühlen, Sehen und Begreifen: Tastmodell aus Bronze feierlich eingeweiht

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(Rinteln) Das Tastmodell der Rintelner Altstadt ist heute feierlich enthüllt worden.

Bei sommerlichen Temperaturen lüfteten Bürgermeister Thomas Priemer und der Vorsitzende des Behindertenbeirats, Manfred Pollmann, die Rinteln-Flagge und gaben den Blick frei auf die Weserstadt im Maßstab 1:650.

Manfred Pollmann, Vorsitzender des Behindertenbeirats, und Bürgermeister Thomas Priemer enthüllen „Rinteln im Format 1:650“.

Pollmann sei der Vater des Gedankens, so Priemer, der an die Anfänge in 2017 erinnerte, als der Wunsch nach einem Modell zum „Rinteln fühlen, sehen und begreifen“ an die Stiftung für Rinteln herangetragen wurde.

Stadtmodelle werden gern von Touristen zur Information genutzt. Sie dienen bei Gästeführungen als willkommener Orientierungspunkt und sind durch ihre Erläuterungen in Blindenschrift für blinde und sehbehinderte Menschen ertastbar. Spenden von Institutionen, Unternehmen und Privatleuten in Höhe von rund 30.000 Euro wurden gesammelt. Ihre Namen sind auf einer Plakette am südlichen Teil des Modells verewigt. Als „Lokalkolorit“, so Priemer, kommt ein 1,7 Tonnen schwerer Sockel aus Obernkirchener Sandstein, gespendet von der Firma Wesling, sprichwörtlich „zum Tragen“.

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Künstler und Bildhauer Egbert Broerken erhielt als günstigster Anbieter den Zuschlag, Rinteln im Miniaturformat zu fertigen. Seine Städte zum Ertasten zieren Plätze in Bückeburg, Minden und Hameln und deutschlandweit – von Baden Baden bis Bayreuth und München – sowie im Ausland. Bei der Auftragsvergabe im Juni 2019 ahnte noch niemand von den Beteiligten, dass es aufgrund Corona deutlich länger dauern würde, als geplant.

Der Marktplatz mit Bürgerhaus und im Hintergrund die St. Nikolai-Kirche.
Egbert Broerken fertigte das Stadtmodell, das in Rinteln aus Bronze gegossen wurde.

Broerken hat jedes einzelne Gebäude der Stadt aus Styrodur-Hartschaum von Hand geschnitzt. Dabei nutzte er Katasterpläne, Luftbilder und eigene Aufnahmen. Auch die leichte Neigung des Nikolai-Kirchturmes wurde berücksichtigt. Nach der Erstellung mehrerer Positiv- und Negativformen aus Silikon, Wachs und Schamotte wurde das Modell in den Gießerei Barth im Rintelner Industriegebiet aus 1.200 Grad heißer Bronze gegossen und weiterverarbeitet.

Im Dezember 2020 entstand das Fundament am nördlichen Eingang der Fußgängerzone, nahe des Wasserlaufes und der Mauer. Die Einweihung ließ allerdings aufgrund der Corona-Pandemie noch mehrere Monate auf sich warten. Bis zum heutigen Samstag, wo die offizielle Übergabe im Rahmen einer kleinen Feierstunde mit Spendern, Vorstandsmitgliedern der Stiftung für Rinteln und Gästen stattfinden konnte. (vu)

Die Weserbrücke mit Fluss und dem Brückentorkomplex aus Bronze.

Bildergalerie: „Rinteln zum Sehen, Fühlen und Begreifen“

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