(Rinteln) Am heutigen Tag verschwanden die letzten Spuren der Weihnachtszeit auf dem Rintelner Marktplatz.
Heute Vormittag rückte ein Team des städtischen Bau- und Betriebshofs an, um den abgeschmückten, rund 12 Meter hohen Weihnachtsbaum abzusägen und umzulegen.
Die Tanne, rund eine Tonne schwer, wurde am 22. November in Vorbereitung auf die Weihnachtssaison bei Franz-Josef Stöckl in der Nordstadt gefällt, per LKW ins Stadtzentrum verfrachtet, dort in eine Bodenhülse gesteckt und geschmückt.
Parallel dazu verabschiedete sich ein weiterer Hingucker vom Marktplatz: Mitarbeiter von Schausteller Marlon Klaasen zerlegten die Weihnachtspyramide, verstauten Engelsfiguren und überdimensionale Kerzendeko im LKW und hievten schließlich die Pyramidenspitze vom Sockel.
Damit wurde offiziell das Ende der Weihnachtszeit eingeläutet. Es waren ganz andere Wochen, anders als bisher alle dagewesenen. Die Pyramide hat Klaasen bereits am 17. November auf dem Markplatz aufgebaut. Man erinnert sich: Der Weihnachtsmarkt eröffnete ohne große Bühne und Rahmenprogramm am 26. November und bereits am 3. Dezember wurde das Aus für den gastronomischen Part verkündet. Eine immer komplizierter gewordene, niedersächsische Corona-Regelung mit „2G Plus“-Regelung für den Glühwein- und Schmalzkuchenverzehr samt FFP2-Maskenpflicht in Nähe der Verkaufsbuden und auf dem Marktplatz sorgte für Verwirrung, Verärgerung – und einen Shitstorm in den sozialen Medien. In letzter Konsequenz blieben einfach zu viele Gäste weg, da die Hürden immer höher geschraubt wurden.
Nachdem die Gastro-Stände abgebaut wurden, und die letzten Tropfen Glühwein durch die Zapfhähne tröpfelten, diente die Weihnachtspyramide als beleuchteter Hingucker auf dem Marktplatz. Statt Ausschank gab es Ansichten aus der Vergangenheit auf parkende VW Käfer und Schnee in der Stadtmitte.
Für Betreiber Marlon Klaasen, der die Pyramide in Absprache mit der Stadt gerne hat stehen lassen, war es eine schwierige Zeit, wie er sagt. In Niedersachsen seien die Weihnachtsmärkte frühzeitig abgebrochen worden, in Nordrhein-Westfalen habe man zwar durchgehalten, jedoch mit Umsatzeinbußen von bis zu 70 Prozent zu kämpfen gehabt. Dennoch ist er optimistisch, zu Ostern wieder mit Veranstaltungen planen zu können und dankt der Verwaltung für die gute Zusammenarbeit. In der Zwischenzeit ist jedoch wieder Bürokratie angesagt. Anträge für die neue Überbrückungshilfe müssen gestellt werden. Und die sind, wieder einmal, „sehr kompliziert“, wie er zugibt. (vu/Fotos: pr)