Ein großer Moment für Rinteln: Über den Antrag der Verwaltung zur Aufnahme der Dorfregion „Rintelner Staatsforst“ in das Dorferneuerungsprogramm wurde positiv entschieden. Karin Beckmann, Norbert Lütke und Jens Schwerin vom Amt für regionale Landesentwicklung übergaben den Bescheid jetzt an Bürgermeister Thomas Priemer.
Damit ist der Weg frei für Förderungen diverser Projekte in Krankenhagen, Uchtdorf, Friedrichswald, Wennenkamp, Volksen und Strücken. Welche genau das sein werden, wird in den nächsten sechs Monaten ermittelt und beschrieben, spätestens bis zum 31.12.2016 soll der Dorfentwicklungsplan stehen. Dann startet der Planungsprozess und es bleiben fünf bis sechs Jahre Zeit für die Umsetzung, gerne auch mehr. Als „Veränderungen für eine gute Dekade“ (also zehn Jahre) umschreibt Lütke die Aufnahme ins Dorferneuerungsprogramm, und „wenn dadurch Arbeitsplätze entstehen oder gesichert werden können, umso besser!“.
Anders als bei „Leader“-geförderten Projekten gibt es im Dorferneuerungsprogramm kein festes Budget. Allerdings wies Bürgermeister Priemer darauf hin, dass es trotz Fördergeldern auch einen Eigenanteil gebe, den die Stadt zu schultern habe. Anders als früher, wo der Fokus bei Dorferneuerung auf Straßen, Wegen und Plätzen gelegen habe, verlagere sich der Schwerpunkt heute auf die Bündelung von Kompetenzen, so Lütke: „Nicht jedes einzelne Dorf kann alles vorhalten. Man muss sehen, was sich im Verbund erreichen lässt, wie arbeiten die Bürger zusammen.“
Achim Heger, Ortsbürgermeister von Hohenrode-Strücken, führte ein Beispiel an, wonach Vereine immer mehr Probleme mit Überalterung hätten und sich zum Teil ungewöhnlicher Lösungen bedienten: „Bei einigen Männergesangsvereinen singen jetzt auch Frauen mit – somit sind die Nachwuchsprobleme gelöst.“
Bürgermeister Thomas Priemer bestätigte, unter anderem die intakten Feuerwehren seien ein Gradmesser für die Situation in den Dörfern. Schon jetzt gebe es Kooperationen zwischen den Wehren, würden Brandabschnitte zusammengelegt um im Einsatzfall einen optimalen Brandangriff zu gewährleisten. „Denn“, so Priemer, „wenn die Feuerwehr in einem Ort nicht mehr aufrecht erhalten werden lässt, kann man abschließen.“
Priemer bestätigte auch, die angestrebten Ziele und Überlegungen seien keine strategischen Visionen sondern handwerklicher Natur. Wenn man mit Einfallsreichtum vorweg gehe und die Lage sondiere, nähmen die Ideen im Ort an Fahrt auf. Die Bürger seien dabei die treibende Kraft, die Motoren.