Eine intensive Auseinandersetzung mit der Rintelner Geschichte lieferten 199 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Ernestinum jetzt bei einem ganz besonderen Standrundgang ab. Mit schauspielerischen Reisen in die Zeit des sogenannten „Vormärz“, also die Jahre vor der Märzrevolution 1848, gewährten sie in sieben Szenen teils auch amüsante und augenzwinkernde Einblicke in die Historie der Stadt.

„Trotz alledem – ´ne heiße Zeit“ diente auch als Auftaktveranstaltung einer Reihe von Events mit denen die Stadt Rinteln in diesem Jahr ihr 777-jähriges Stadtjubiläum feiern wird. So lobte auch Bürgermeister Thomas Priemer den Einsatz der Schüler und berichtete begeistert von den Proben zu einer Aufführung im historischen Sitzungssaal des Rathauses, unweit von seinem Büro.

Jede halbe Stunde starteten die Aufführungen an unterschiedlichen Standorten. Die rund 15 Minuten langen Darbietungen fanden in der Eulenburg, dem Bürgerhaus, der St. Nikolai Kirche, dem Ratskeller, dem Ratssaal im alten Rathaus, dem Sitzungssaal im neuen Rathausgebäude sowie in einem Fachwerkhaus in der Schulstraße 5 statt.
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Jedes Mal schlüpfte eine Gruppe von Schülern in Kostüme vergangener Zeit und stellte Szenen aus der Stadtgeschichte nach, die miteinander verknüpft waren. Da fachsimpelte das Damenkränzchen 1830 beim Tee über die Rolle der Frau, sorgte ein frischgebackener Kuchen und Kobolde in der Mühle für Ablenkung bei der Hinrichtung von Johann Heinrich Seidenfaden auf dem Heinekamp und wurde Bürgermeister Carl Wilhelm Wippermann von wütenden Bürgern mit Steinen beworfen, als es um die neue Verfassung gehen sollte.

Im Gegensatz zu einer klassischen Stadtführung, bei der die Teilnehmer im übertragenen Sinne an die Hand genommen und geleitet werden, kamen hier die Gäste zu den „Städteführern“. Und so verging die Zeit wie im Flug bei dieser Reise durch Rintelns Geschichte, verteilt auf sieben Stationen. Bekanntlich soll man ja aufhören, wenns am schönsten ist. Zum Ausklang gab es daher ein wenig Poetry Slam mit Verweis auf die kommende Veranstaltung im Ernestinum – und Regentropfen, die das Ende einläuteten. Wir hoffen auf eine baldige Neuauflage!

