Ein Kreisverkehr als Knotenpunkt der Verkehrsregulierung kommt immer mehr in Mode. Auch in Rinteln gibt es neben dem „Stüken“-Kreisel im Industriegebiet Süd und dem „Tonkuhlen“-Kreisel am LIDL in der Nordstadt (sowie weiteren, kleineren Lösungen) als jüngsten Neuzugang den „Jet“-Kreisel an der Konrad-Adenauer-Straße. Daraus soll jetzt eine „Draisinen“-Kreisel werden.
In der Sitzung des Ortsrats am Donnerstagabend wurde einstimmig beschlossen, dass die Aufstellung einer Fahrraddraisine im sogenannten „Jet“-Kreisel an der Konrad-Adenauer-Straße unterstützt werden soll.
Mit Fotobeispielen illustrierte Pro Rinteln Vorstandsmitglied Dirk Ackmann die mögliche Position der Draisine im Kreisel. Eine Aufstellung im halbmondförmigen „Grünbereich“ wäre denkbar.
Damit soll die Draisine, die fest zu den touristischen Attraktionen Rintelns gehört, werbetechnisch stärker in den Vordergrund gerückt werden. „In der Saison 2014 wurden 3.900 Fahrten mit der Draisine gebucht“, so Ackmann. Die Strecke von Rinteln nach Alverdissen ist eine von 16 Draisinen-Routen bundesweit, insgesamt sind 36 Draisinen im Besitz des Stadtmarketingvereins. Darunter befindet sich ein Modell für Rollstuhlfahrer, sowie zwei Exemplare mit Elektro-Unterstützung. Drei Stück sind soweit abgenutzt, dass eine Reparatur nicht mehr wirtschaftlich erscheint. Davon steht eine bereits an der Steinberger Ampelkreuzung, eine weitere am Helenensee. Nummer Drei soll jetzt den Kreisverkehr verzieren und publikumswirksam auf das Angebot der Draisinenfahrten hinweisen.
Die Befürchtungen von Gerhard Helmhold, die Draisine mitten im Kreisverkehr könnte die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer ablenken, mochten nicht alle teilen. So konterte Gert-Armin Neuhäuser (WGS), er könne sich durchaus andere Dinge vorstellen, die im Straßenverkehr ablenkten. Ein Minirock zum Beispiel oder ein Mercedes-Oldtimer. Dagegen sei die Draisine ein zu vernachlässigender Aspekt. Auch Kay Steding (CDU) schlug sich auf die Seite der Befürworter und unterstrich den positiven Aspekt für die Stadt Rinteln. Der Fairness halber, so schlug Karl Lange (SPD) vor, sollte man mit dem Straßenverkehrsamt in Verbinung treten, ehe man einfach eine Draisine in den Kreisel stelle.
Auch Baudezernentin Elena Kuhls sah grundsätzlich nichts, was gegen die Aufstellung einer Fahrraddraisine spräche. Den Punkt der möglichen Sichtbehinderung wollte man aber dennoch zuerst noch analysieren.