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Rintelns Zustand ist nicht hoffnungslos: Mehr Stärken und Chancen in der Analyse als Schwächen und Risiken

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(Rinteln) Studenten der Universität für Bodenkultur Wien, der Universität Tours, der Universität Stockholm und der Leibniz Universität Hannover haben jetzt im Rahmen ihres Masterprojekts „Impulse für die Entwicklung der Rintelner Innenstadt“ ihre Ergebnisse im Rahmen einer Präsentation vorgestellt. Die Kernfrage dabei: „Mit welchen Herausforderungen hat Rintelns Innenstadt zu kämpfen und welche Lösungsansätze gibt es?“ (Rinteln Aktuell berichtete).

Dabei stellten die internationalen Studierenden in einer SWOT-Analyse fest, wo die Stadt erkennbare Stärken hat und wo die Chancen darin liegen, aber auch die Schwächen und die Risiken wurden ermittelt und beleuchtet. Hier in Kurzform die Ergebnisse aus der Analyse:

Rintelns Stärken

Rinteln hat eine Lage, um die andere Städte Rinteln beneiden. Eine vielfältige Landschaft mit hohem Natur- und Kulturwert, die Weser, das Weserbergland, kleine und größere Gewässer, Naturschutzgebiete wie die Auenlandschaft machen die Gegend hochattraktiv. Die Verwaltung hat ein hohes Engagement und schiebt viele Projekte an in Bereichen wie Nachhaltigkeit, Mobilität, Wirtschaftsförderung und mehr. Viele touristische Attraktionen befinden sich in der Nähe der Stadt und die Infrastruktur für Outdoor-Sportarten wie Radfahrern, Kanufahren oder Wandern ist gut. Rinteln hat eine lebendige Fußgängerzone und viele beliebte Veranstaltungen sowie ein Mehrgenerationenhaus mit altersgruppengerechten Angeboten.

Die Chancen

Aus den Stärken ergeben sich Chancen für die Stadt und die in ihr lebenden Menschen. Für den Einzelhandel sind bereits Projekte angeschoben, es muss eine Sensibilisierung für strategische Ansätze zur Verbesserung des ÖPNV erfolgen, die Gemeinschaft der Menschen der Stadt kann gestärkt werden durch öffentliche Begegnungsorte, die Innenstadt könnte als lebendiger Treffpunkt eine gewisse Multifunktionalität erlangen durch Wohnen, Arbeit, Einkauf und Bildung. Leerstände könnten revitalisiert werden und vorhandene Potentiale wie der Weser-Radtourismus könnten effizienter genutzt werden.

Die Schwächen

Was auf den ersten Blick gar nicht so auffällt, ist bei genauem Hinsehen deutlich zu erkennen: Rinteln hat ein Leerstandsproblem. Zwar noch längst nicht so dramatisch wie in anderen Städten, aber erkennbar. Es fehlt an Sortimentsauswahl, Angeboten für spezielle Zielgruppen, Möglichkeiten für junge Menschen, an Abendgestaltung, Wohnen und an kulturellen Angeboten. Zudem gibt es Defizite im intra- und interkommunalen ÖPNV, Defizite in der Erreichbarkeit des Stadtzentrums, es gibt eine schwierige Gebäudestruktur für unterschiedliche Funktionen und fehlende Räume für Begegnungen. Auch sahen die Studenten eine schlechte Blau-Grüne-Infrastruktur, das bedeutet eine Vernetzung von grüner Infrastruktur (Parks, Gärten…) und blauer Infrastruktur (Seen, Flüsse, Bäche). Insbesondere die fehlende Zugänglichkeit der Uferpromenade und Hindernisse zwischen Ufer und Stadtzentrum bemängelten die Studierenden.

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Die Risiken

Nutzt man seine Stärken und Chancen nicht, merzt die Schwächen nicht aus, so hat Rinteln wie viele andere Städte mit Risiken zu kämpfen, darunter der demografische Wandel, also die Alterung der Gesellschaft, das veränderte Einkaufsverhalten der Menschen über Online-Shops, fehlende wirtschaftliche Antriebskräfte wie das Ausbleiben von Investoren in der Stadt und – was Rinteln schon seit längerem quält – der Wegzug junger Menschen, ohne dass es sie nach einem Hochschulbesuch wieder zurück in die Stadt zieht. Auch die Lage Rintelns am Rande der Landesgrenze und somit in Konkurrenz zu Städten aus NRW stellt ein Risiko dar, wenn die Stadt nicht adäquat reagiert. Dann jedoch kann aus dem Risiko auch eine Chance werden, wenn Rinteln als attraktive Einkaufsstadt oder als lohnenswertes Ausflugsziel von außen wahrgenommen wird.

Bürgermeisterin Andrea Lange.

Die Vorschläge

In der Wahrnehmung der Stadt durch junge Menschen, die sonst in Wien, Stockholm, Tours oder Hannover studieren, hat Rinteln gar nicht schlecht abgeschnitten. Zur Revitalisierung schlagen die Studenten vor, eine Art Kunstschule in Rinteln zu etablieren, die der Stadt eine neue Ausrichtung geben könnte. Pop Up-Stores, Second-Hand-Geschäfte und der Aufbau einer regionalen Marke könnten belebende Wirkung haben. Bei allen Veränderungen sollten Bürger eingebunden werden. Auch eine Stärkung der Kooperation mit Rintelns Partnerstadt Kendal könnte neue Impulse im Bildungsbereich setzen.

Langfristig könnte Rinteln eine inklusive und barrierefreie Stadt mit aktiven und ökologischen Mobilitätsalternativen werden, mit Menschen, deren Gemeinschaftsgefühl gestärkt ist und die sich mit der Stadt identifizieren. Rinteln könnte grüne Fassaden bekommen zur Reduzierung städtische Hitzeinseln, die Luftqualität würde verbessert, die Energie würde aus PV-Anlagen kommen und die Kultur würde gestärkt durch die Anbindung der Stadt an die Märchenstraße, durch historische Touren durch die Stadt und öffentliche Bücherschränke. Spiele und Freizeitgeräte könnten kostenlos ausgeliehen werden, ein demokratischer Raum für Diskussionen könnte geschaffen werden, Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern könnten durch eine verbesserte Radverkehrsführung entschärft werden und eine neue Brücke über die Weser würde es Radlern und Fußgängern leichter machen. Eine neue Jugendherberge könnte neue Touristengruppen zum Besuch der Stadt ermutigen. (ot)

>>> Dies ist der zweite Teil unserer Berichterstattung zu diesem Thema. Hier geht es zu Teil Eins.

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