Heute Nacht, gegen 2:50 Uhr, löste ein Alarm in der Leitzentrale der Stadtwerke aus. An den Wasser-Pumpstationen im Extener Fasanenweg und der Dieselstraße im Industriegebiet fehlte der Vordruck.
Ein ungewöhnlich hoher Wasserverbrauch um diese Uhrzeit, noch dazu ein Druckverlust, so Reinhold Kölling von den Stadtwerken auf Anfrage, seien auf einen Wasserrohrbruch zurückzuführen gewesen.
Der Bereitschaftdienst der Stadtwerke rückte aus und betätigte Absteller im Nahbereich um die Wasserzufuhr zu kappen. Mitarbeiter der Firma Loose schnitten den Straßenbelag auf und arbeiteten sich mit Baggern zum defekten Rohr vor. Dabei ging sogar die Aufhängung einer Baggerschaufel zu Bruch. Der Bereich des Kreisels wurde stellenweise für den Verkehr gesperrt.
Am Vormittag war der Riß freigelegt. „Etwa 90 Zentimeter lang“, so Kölling. Die 200 Millimeter Wasserversorgungsleitung aus PVC besteht aus Stücken zu je sechs Metern Länge, der betroffene Abschnitt wurde ausgetauscht. Um Platz zu schaffen, musste auch das darüber liegende Abwasserrohr weggeschnitten und später wieder zusammengebaut werden.
In der Leitung herrscht den Angaben der Stadtwerke zufolge normalerweise ein Wasserdruck von ca. 3,5 bar. Laut Kölling traten dementsprechend rund 330 Kubikmeter Wasser pro Stunde aus und bahnten sich ihren Weg ins Erdreich und an die Oberfläche. Was die Lecksuche nicht einfacher machte: Normalerweise kann die defekte Stelle mit einem Horchgerät akustisch lokalisiert werden. Hier war aber zuviel Wasser im Spiel, als dass man es hätte genau bestimmen können. Ferner musste das Wasser ja abgestellt werden. Da die Lage der unterirdischen Versorgungsleitungen bekannt war, und alle beteiligten Mitarbeiter über die nötige Erfahrung verfügten, konnte die Öffnung der Straße recht präzise vorgenommen werden.
Das Einkaufszentrum, darunter ALDI, Expert, der Bizim Market und das Lottogeschäft sowie sechs Wohnhäuser waren für die Dauer der Bauarbeiten laut den Stadtwerken von der Wasserversorgung abgeschnitten.
Am Nachmittag wurde die Baugrube wieder verfüllt. Der Wasseraustritt im Erdreich hat deutliche Schäden an der Kreiselausfahrt zur Detmolder Straße hinterlassen, sowie an der Kreiselfahrbahn selbst hinterlassen. Deutliche Verwerfungen der Pflastersteine durch Unterspülung sind sichtbar, dazu wurde die Bitumenschicht im Kreisel durch das Wasser hochgedrückt. Das hat zur Folge, dass der Straßenbelag wohl noch auf einer Länge von zusätzlich sechs bis sieben Metern aufgeschnitten werden muss und die Straßensperre – zumindest teilweise – bestehen bleibt. Eine abschließende Reparatur ist ohnehin erst im Frühjahr möglich, da erst mit steigenden Temperaturen die Asphaltmischwerke ihre Arbeit wieder aufnehmen und Bitumen zur Verfügung steht. Bis dahin wird es wohl ein Provisorium richten müssen.