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„Rumpelbeton“ und lange Staus: In Steinbergen startet die dritte Bauphase

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Wer am Montag aus Bückeburg über Steinbergen nach Rinteln unterwegs war, brauchte eine Engelsgeduld und Nerven wie Stahlseile. Verkehrsteilnehmer, die aus Richtung Buchholz über die Umleitung der L 443 auf die B 83 wollten, übrigens auch. Ebenso wie Autofahrer, die sich durch die Einbahnstraßenregelung zwischen Marktstraße und Kreuzung in Richtung A2 quälten und im Stau steckten. Das Verkehrsaufkommen entspannte sich hier erst nach mehreren Stunden am Montagabend, wie von Anwohnern berichtet wurde.

Mit Inkrafttreten der neuen Verkehrsregelung im dritten Bauabschnitt wurde nach vielen Monaten auch wieder eine provisorische Ampelregelung auf der Steinberger Kreuzung in Betrieb genommen: Erstmals sein Beginn der Bauarbeiten kann nämlich von der B 238 wieder nach links in Richtung Autobahn gefahren werden. Das wiederum hat zur Folge, dass Verkehrsteilnehmer auf der Bückeburger Straße, die in Richtung Bad Eilsen unterwegs sind, warten müssen.

Im Vordergrund zu sehen: Die Baustellenampel für den Verkehr von der B 238 in Richtung Autobahn. Rechts im Bild: Die Blechkolonne aus Richtung Westendorf.

In der Folge bildeten sich am Montag nachmittag lange Staus, die zweispurig bis zur Autobahnabfahrt bei Heeßen reichten. „Derzeit wird die Ampel noch automatisch geschaltet“, erklärt Projektingenieur Holger Fröhlingsdorf von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Hameln, „ab Dienstag wird es besser, da sitzt ein Mitarbeiter vor Ort und regelt die Ampel von Hand.“ Damit soll besser auf das Verkehrsaufkommen, das man aufgrund des Brückentags und des Feiertags mitsamt der damit erwarteten Rückreisewelle aus dem langen Wochenende erwartet, reagiert werden. Dafür soll versucht werden, auf die Handsteuerung der Ampelanlage an der Westendorfer Kreuzung zu verzichten.

In Zuschriften machten einige Leser ihrem Ärger Luft. Tenor: Die neue Fahrbahnoberfläche aus Beton findet kaum Freunde bei Autofahrern. Von „Rumpelbeton“ und „Pfusch am Bau“ ist die Rede. Und immer schwingt die Frage mit: „Bleibt das so oder wird da noch etwas gemacht?“ Tatsächlich fährt es sich auf der neuen Kreuzung, zumindest in den bisher fertiggestellten Bereichen, alles andere als angenehm. Lautstark macht sich die Betonoberfläche im Auto bemerkbar. Es rumpelt, die Reifen rubbeln – ein Belag wie man ihn wohl eher auf einer abgesperrten Stoßdämpfer-Teststrecke vermuten würde.

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Die Geduld der Verkehrsteilnehmer in und um Steinbergen wurde heute auf eine harte Probe gestellt.

Wir haken nach. Holger Fröhlingsdorf zeigt sich alles andere als zufrieden mit der durchaus fertigen Fahrbahnoberfläche: „Das soll normalerweise nicht so sein. Vier Millimeter beträgt der zulässige Toleranzbereich auf vier Meter Länge. In einigen Bereichen liegen wir deutlich darüber.“ Fröhlingsdorf erklärt, der Straßenzustand resultiere in einem „unebenen Einbau“ und spricht von „Missgeschick“ bei den Bauarbeiten. Hoffnung auf Nachbesserung besteht kaum: „Man kann versuchen, den Beton abzuschleifen, doch aufgrund der Fugen besteht die Gefahr, nur noch größere Absätze zu verursachen. Außerdem zerstört man damit die Oberfläche.“ Den schlechtesten Zustand weist die Fahrspur auf, die als erste gegossen wurde. Aufgefallen sind die Mängel aber erst nach Aushärten des Betons. Da war es für Korrekturen aber zu spät. Man könne zwar einzelne Betonsegmente mit entsprechendem Aufwand austauschen, doch sei keinesfalls gewährleistet, dass die neu eingebauten Flächen besser seien, heißt es.

Was auf den ersten Blick fürs Auge makellos aussah, entpuppt sich bei näherer Betrachtung und Befragung des „Popometers“ als grob.  Immerhin, so der Projektingenieur, bestünde noch die Chance, dass sich die Fahrbahnoberfläche im normalen Betrieb abschleife. Was aber wiederum bedeuten würde, dass man es wieder mit Spurrinnen und ausgefahrenen Bereichen zu tun bekäme, und gerade diese Erscheinung sollte mit dem Einsatz von haltbarem und widerstandsfähigen Beton vermieden werden.

Immerhin: Für die „Rumpelkreuzung“ kommt eine vertraglich vereinbarte Abzugsregelung zum Tragen. Das bedeutet, für die schiefen Oberflächen bekommt die ausführende Baufirma weniger Geld. „Hierbei handelt es sich inzwischen um einen fünfstelligen Betrag“, so Fröhlingsdorf abschließend. Den Autofahrern bleibt nur die Fahrbahnoberfläche mit dem „Hallo Wach“-Effekt. Mit viel gutem Willen ließe sich argumentieren, die Holperstrecke könnte einen im wahrsten Sinne des Wortes „aufrüttelnden“ Effekt haben und die Aufmerksamkeit der Auto- und LKW-Fahrer erhöhen. Ob´s gelingt..?

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