40 Jahre Weisser Ring, das ist ein respektables Alter für die Organisation, die sich der Hilfe und Unterstützung von Kriminalitätsopfern auf die Fahnen geschrieben hat.
Anlässlich des runden Geburtstags lud Thomas Weishaupt, Leiter der Außenstelle Schaumburg, zu einer kleinen Feierstunde ins Schützenhaus nach Todenmann. Neben Freunden und ehrenamtlichern Mitarbeitern kamen auch Vertreter der Politik – entweder durch die Baustelle oder mit großzügigem Umweg.
Der Bundestagsabgeordnete Maik Beermann (CDU) stand zwar auf der Gästeliste, steckte aber auf der stauträchtigen A2 fest und ließ sich entschuldigen. Der Landtagsabgeordnete Karsten Becker (SPD) erschien zum Gratulieren und lobte das starke Engagement der mittlerweile auf 3.200 ehrenamtliche Helfer erstarkten Gruppe. Um das Sicherheitsempfinden in der Bevölkerung zu stärken, müssten alle beteiligten Akteure zusammenarbeiten: Polizei, Justiz und Opferhilfeorganisationen. Er skizzierte das Szenario von subjektiver und objektiver Sicherheit anhand plakativer Beispiele.
So sei die männliche Bevölkerungsgruppe bis 30 Jahre am stärksten von Straftaten bedroht, würde dies aber auf Anfrage so niemals empfinden. Auf der anderen Seite stünden Damen älteren Jahrgangs, die sich statistisch gesehen zwar am geringsten bedroht fühlten, jedoch am meisten Angst empfänden. Auch um dieses Sicherheitsgefühl zu stärken, rüste man die Polizeikräfte personell auf: „Über das Maß an altersbedingten Abgängen hinaus.“ Dieses Jahr würden 180 zusätzliche Stellen für Polizeibeamte geschaffen, in den kommenden Jahren nochmal 150 pro Jahrgang. In drei Jahren seien dieses Kräfte dann ausgebildet und einsatzbereit.
Weisser Ring: Leiter der Außenstelle Schaumburg für 10 Jahre im Amt geehrt
Der Landesvorsitzende des Weissen Rings, Rainer Bruckert, nannte Zahlen, die nachdenklich stimmten. So beschäftigten sich 32% der Opfer von Wohnungseinbrüchen mit einem Wohnungswechsel, da sie sich in ihrer Umgebung nicht mehr sicher fühlten: „18-20% ziehen dann auch tatsächlich um!“ Trotzdem sei es in den vergangenen 40 Jahren auch durch Lobbyarbeit gelungen, viele Opferrechte durchzusetzen. Aber auch der Weisse Ring kämpft mit den Problemen und Sorgen, die nahezu jeden Verein in diesen Tagen plagen. „Uns sterben die Mitglieder weg“, nannte Bruckert das Kind beim Namen und kündigte an, offensiv für Zuwachs werben zu wollen. Mit Informationsplakaten auf jeder Polizeidienststelle und auch durch Einführung des Ausbildungsbereichs „Opferrechte“ im Rahmen der Polizeiausbildung.
Abschließend hatte Bruckert noch eine kleine Überraschung für den langjährigen Mitarbeiter und Außenstellenleiter Thomas Weishaupt parat. Nicht nur der Weisse Ring feierte Jubiläum, auch Weishaupt ist bereits zehn Jahre in seiner Funktion im Amt. Ehrenamtlich, versteht sich. 20 Wochenenden pro Jahr ist er in Diensten des Weissen Rings unterwegs. Man merke Weishaupt sein früheres Leben als Soldat manchmal an, so Bruckert mit einem Augenzwinkern, neben organisieren und kommandieren würde nämlich ab und zu deutlich schärferer Ton angeschlagen. Zum Schluss gab es Glückwünsche und eine Ehrenurkunde nebst Ehrennadel für Weishaupt. Auf die nächsten 40 Jahre!
Die komplette Chronik des Weissen Rings können Sie unter folgendem Link als PDF-Dokument nachlesen: KLICK
