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"Schalten Sie die Gutmütigkeit aus": Polizei zu Gast im Café Knüpfpunkt

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Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt, Gutmütigkeit – gerade bei älteren Menschen nutzen Trickdiebe und Betrüger diese Eigenschaften oft aus, um sie zu schädigen. „Schalten Sie die Gutmütigkeit aus“, riet Polizeikommissarin Meike Eldagsen den Besuchern im Café Knüpfpunkt, dem beliebten Treffpunkt in den Räumen des Familienzentrums Rinteln in der Ostertorstraße.

Ein beliebter Trick, um sich Zugang zu einer Wohnung zu verschaffen, sei der vorgeschobene Toilettenbesuch. Unbekannte klingelten an der Haustür und gäben vor, ganz dringend das stille Örtchen aufsuchen zu müssen. Einem weit verbreiteten Irrtum aufgesessen glauben die Hauseigentümer, man sei gesetzlich dazu verpflichtet, fremde Menschen auf die eigene Toilette zu lassen. „Falsch“, klärte Eldagsen auf, „fallen Sie nicht darauf herein!“

Auch „Handwerker“, welche ungefragt klingeln und ihre Dienstleistungen anbieten, treiben immer wieder ihr Unwesen. Vor wenigen Wochen wurde ein älteres Ehepaar in einem der Ortsteile aufgesucht. Das Angebot, angeblich marode Dachrinnen zum Schnäppchenpreis zu sanieren, war zu verlockend. Vom Gefühl her eigentlich ZU günstig, doch die Hausbesitzer willigten ein – und erlebten die böse Überraschung auf der Rechnung. Die war viel höher als erwartet, da nur bestimmte Einzelteile des Auftrags günstig aufgeführt waren. Die Endsumme – viel zu hoch. Da ist guter Rat teuer. „Vertrauen Sie Ihrem Gefühl“, forderte die Polizeikommissarin auf, „wenn Ihnen etwas zu gut vorkommt um wahr zu sein, dann ist das meist auch der Fall.“

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Polizeikommissarin Meike Eldagsen (Mitte) klärt über Betrugsmaschen auf, die es oft auf Senioren abgesehen haben.

Beispiel Geldbörse: Die durchschnittliche Frau, so Eldagsen, habe ihr gesamtes Leben im Portemonnaie verstaut. Fotos von Kindern und Enkeln, Kreditkarten, Ausweis, Führerschein, Bankkarte seien darin untergebracht. Wird die Börse gestohlen, sind neben dem Geld auch sämtliche Dokumente verloren. Eldagsen riet dazu, nur ein Ausweisdokument mit sich zu führen und den Rest nur nach Bedarf einzupacken. Im Notfall könne man Krankenkassenkarten, beispielsweise nach einem Transport mit dem Rettungswagen, immer nachreichen.

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Gestohlene „EC“-Karten, gerade im Hinblick auf die bevorstehende Weihnachtsmarktsaison und dem dichten Gedränge wieder ein Thema, gilt es im Schadensfall richtig sperren zu lassen. Denn eine bloße Sperrung per Anruf verhindert zwar ein Geldabheben am Automaten – nicht jedoch die Zahlung an der Supermarktkasse per Unterschrift. Dazu sollten Betroffene auch eine sogenannte „KUNO„-Sperre veranlassen, damit Betrüger schlechte Karten haben.

Egal ob der berüchtigte „Enkeltrick“, bei dem Ganoven sich gezielt ältere Damen aus dem Telefonbuch aussuchen und dann den Enkel in Geldnot vortäuschen, oder die Masche mit den falschen Polizeibeamten, die in der Vergangenheit auch im Landkreis öfters versucht wurde (dabei geben sich Betrüger am Telefon als Polizisten aus und erfragen die persönlichen Verhältnisse ihrer Opfer, um diese später gezielt zu bestehlen) – eine Portion gesundes Misstrauen ist oftmals angebracht und gerechtfertigt. „Lassen Sie sich im Zweifel den Dienstausweis zeigen und rufen Sie bei der Polizei an“, riet Eldagsen, „das Gleiche gilt, wenn ein Elektriker oder angeblicher Mitarbeiter des Energieversorgers spontan bei Ihnen anruft und Arbeiten ausführen will. Die kommen nicht ungefragt und vereinbaren, im Falle eines Zählertausches, auch einen neuen Termin.“

Eine Kette, zwischen Tür und Rahmen montiert, schafft darüber hinaus die nötige Distanz zwischen Bewohner und unbekannter Person. Eine Distanz, die viele vor Schaden bewahren kann. Und im Notfall kann das Glas Wasser (oder ein Dienstausweis) noch immer durchgereicht werden. (iv)

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