(Rinteln) Das Rintelner Unternehmen Scheidt baut Versorgungs- und Trafostationen und individuelle Schalthäuser mit elektrotechnischem Ausbau.
Durch die Übernahme eines metallverarbeitenden Betriebs in Niedernwöhren und Gründung der Tochtergesellschaft SMA Tech GmbH & Co. KG werden Türen und Lüftungselemente aus Aluminium für die eigenen Trafostationen selbst produziert. Jetzt erfolgte der Spatenstich zusammen mit Bürgermeisterin Andrea Lange in der Stükenstraße.
Laut eigenen Angaben werden an der aktuellen Betriebsstätte in Niedernwöhren rund 4.000 Türen und Lüftungsgitter produziert. Der Jahresumsatz beträgt rund 3,8 Millionen Euro. Bei SMA Tech sind derzeit 19 Mitarbeiter auf einer Produktions- und Lagerfläche von 1.500 Quadratmetern beschäftigt. Die teilen sich auf in 600 Quadratmeter für die Aluminiumverarbeitung, 400 Quadratmeter für die Schlosserei und 500 Quadratmeter Lager.
Die neue Produktionsstätte in der Stükenstraße bietet eine erweiterte Produktions- und Lagerfläche von rund 4.700 Quadratmetern sowie einen Büro- und Sozialtrakt mit einer Nutzfläche von 530 Quadratmetern. Platz gibt es für bis zu 46 Produktionsmitarbeiter (38 Herren, 8 Damen) und mindestens 18 Büroangestellte. Die Produktionskapazität soll innerhalb der nächsten zwei Jahre schrittweise vervierfacht werden. Dank der flexiblen Planung ist eine Spiegelung der Produktionshalle möglich. Die Halle und der Bürotrakt werden nach neuesten konstruktiven und energetischen Standards errichtet, einschließlich einer 499 kWp Photovoltaikanlage. Die Trafostation liefert Scheidt.
Das Unternehmen Kögel aus Bad Oeynhausen ist Generalunternehmer, plant und setzt das Projekt um. Weitere Prokektpartner sind Dammeyer Ingenieure aus Enger, Logo-Plan aus Bad Fredeburg und Kirchner Ingenieure aus Stadthagen. Weiter wird in hochmoderne CNC-gesteuerte Maschinen, Lagersysteme und ergonomische Produktionsausstattung investiert; insgesamt rund 8 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme ist für den Sommer 2025 geplant.
Eigenen Angaben zufolge setzt SMA Tech auf Aluminium statt Stahl, da es (je nach Legierung) eine hohe Festigkeit bei nur einem Drittel der Dichte bietet: „Es ist leicht zu bearbeiten, korrosionsbeständig und eignet sich hervorragend für unsere Türen und Lüftungsgitter. Durch Eloxieren oder Beschichten können unsere Produkte auch in hochkorrosiven Umgebungen eingesetzt werden.“ Die eigens entwickelten, stranggepressten Aluminiumprofile sind speziell auf den Einsatz in Trafostationen und Technikgebäuden abgestimmt und erfällen alle notwendigen Anforderungen und Nachweise.
Bürgermeisterin Andrea Lange erinnerte daran, dass das Mutterunternehmen Scheidt im vergangenen Jahr 14 Millionen Euro in den Standort Rinteln-Nord investiert hat. Es sei die größte Investition der Firmengeschichte und ein „starkes Bekenntnis zum Standort und den Menschen, die hier leben und arbeiten“. Scheidt wurde 1953 in Rinteln gegründet und feierte im vergangenen Jahr 70-jähriges Firmenjubiläum. 121 Menschen arbeiten im Unternehmen in der Rintelner Nordstadt, das ebenfalls ein Ausbildungsbetrieb ist. Weitere Scheidt-Werke befinden sich in Hoyerswerda und Arnstadt.
(vu, pr)