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„Schuh-Bo“ hört auf: Der bekannte Rintelner Schuhmacher verabschiedet sich

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(Rinteln) Der Abschied fällt Ronald Zierau nicht leicht. Elf Jahre und einen Monat hat er „Schuh-Bo“-Filiale in Rinteln geführt, jetzt verabschiedet sich der 56-Jährige aus dem Berufsleben. Es sind gesundheitliche Gründe, die den gelernten Montageschlosser, Oberflächenveredelungsfacharbeiter und Schuhmachergesellen zum Aufgeben bewegen. Darauf legen er und Arif Sanal großen Wert.

Als bekannt geworden war, dass Sanal das Gebäude mit der Marktwirtschaft darin gekauft hat, machten Gerüchte die Runde, dies wäre der Grund für das Aus von Schuh-Bo. Doch dies ist ausdrücklich nicht der Fall, betonen beide. „Ich hätte gern noch zehn Jahre weitergemacht“, sagt Zierau. Allerdings hatte sich der Abschied schon seit zwei Jahren angekündigt.

Arif Sanal und Roland Zierau mit dem Schild zum 50-Jährigen Firmenjubiläum der Marke „Schuh-Bo“.

Mit Ronald geht auch die Marke „Schuh-Bo“. Das 1912 gegründete Unternehmen mit einstigem Hauptsitz in Bremen hatte seine letzte Filiale in Rinteln. Rund 50 Jahre war „Schuh-Bo“ auf der gegenüberliegenden Seite der Engen Straße beheimatet, einst auch in der Wallgasse. Willi Klemme, von dem Zierau das Geschäft übernommen hat, war oft eine Anlaufstelle in Arif Sanals Kindheit. Nach der Schule war Sanal regelmäßig zu Gast in Klemmes Schuhwerkstatt. Heute würde man es wohl „Langzeit-Praktikum“ nennen, oder „Zukunftstag auf Dauer“.

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Dabei lernte Sanal neben Wissenswertem aus dem Schuhhandwerk auch die Bedeutung des „Schinkenklopfers“ kennen, wie er sagt. Dabei ging es weniger um die mechanische Bearbeitung von geräuchertem Schweinefleisch als vielmehr den umgangssprachlichen Klaps auf den Hintern. Ob so auch die namentlichen Grundlagen zu Sanals „Bodega“ gelegt wurden, kann er heute nicht genau sagen. Ausschließen kann man es jedoch auch nicht.

Mit Schuh-Bo geht ein Urgestein der Rintelner Geschäftswelt.

Mit der Schließung von „Schuh-Bo“ geht auch eine Ära zu Ende. Von Gürteln bis zu Handtaschen hat Zierau in seiner Werkstatt alle möglichen Gegenstände aus Leder repariert. Vielfach zu äußerst günstigen Preisen, wie ihm seine Kunden öfters gesagt haben. Doch für ihn habe es immer gereicht. „Ich bin über die Runden gekommen. Ich habe es aus Leidenschaft getan, mir tut das Aufhören mehr weh als meiner Kundschaft.“ Einige Maschinen und Geräte sind bereits verkauft, einiges ist bereits inseriert und manches noch zu haben. Nach Ladenschluss am Freitag räumt Zierau die Räume seines Geschäfts aus und übergibt die Schlüssel an Sanal.

Dieser erklärt, die ehemalige Werkstatt werde künftig als Logistikfläche und ebenerdiger Lagerzugang zur Bodega genutzt: „Wir müssen nur einen Wanddurchbruch tätigen und erreichen einen Zugang zur Spülküche.“ Eine erhebliche Arbeitserleichterung für das Bodega-Team. Die Anlieferung über den Marktplatz ist besonders in der Hochsaison heikel, da alle Waren über einen schmalen Lieferanteneingang ins Gebäude gebracht werden müssen. „Das hat nach 20 Jahren ein Ende“, ist der Gastronom erleichtert. (vu)

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