(Landkreis) Kaum ein Mensch sei begeistert, wenn es darum gehe, eine Mund-Nasen-Maske zu tragen, so auch die Wahrnehmung der SPD-Kreistagsfraktion – heißt es in einer Pressemitteilung. „Auch Vorsorgeuntersuchungen, Sicherheitsgurte oder Baderegeln stoßen auf ein geteiltes Echo“, so Fraktionsvorsitzender Eckhard Ilsemann, „wer aber nicht bereit ist, seine Mitmenschen auf dem Weg zur Schule zu schützen wird bei einem Regelverstoß die Konsequenzen tragen müssen.“
Ziel der Bemühungen sei es, mit dem neuen Schuljahr wieder einen geregelten Unterricht zu ermöglichen, ohne zu viele Menschen erkranken zu lassen und die Behandlungsgrenzen des Gesundheitssystems zu erreichen. Die AHA-Regeln (Abstand-Hygiene-Alltagsmasken) verstärken und schwächen sich untereinander. Es sei also eine Balance, Schulnormalität zu sichern und die Mindestabstandsregeln mit Maske auch unter 1,5 Metern zuzulassen, so Ilsemann zur anschließenden Darstellung des Schulamtes: „Lassen Sie uns diesen geplanten Versuch zu einem guten Ergebnis bringen“. Die SPD-Kreistagsfraktion ist anlässlich eines Sitzung von Kreisrätin Katharina Augath und Ralf Mahnert, Leiter des Schulamtes im Landkreis Schaumburg, über die Regelungen zur Schülerbeförderung nach den Sommerferien unterrichtet worden.
Nach Ausbruch der Corona-Pandemie sind die Schülerinnen und Schüler erst Mitte Juni wieder in den Präsenzunterricht zurückgekehrt, der jedoch nur mit jeweils der Hälfte der Schüler/innen erteilt wurde. Alle Busse sind fahrplanmäßig gefahren. Das Fahrpersonal war in allen Bussen abgeriegelt. Die Schüler wurden auf Abstand gehalten, indem die Plätze am Gang gesperrt wurden. Auf Anordnung der Landesregierung galt Maskenpflicht in den Bussen. „Reichten die Busse nicht aus, um darin ausreichend Abstand zu halten, wurden im Rahmen der Kapazitäten Verstärkerbusse eingesetzt“, so Augath. Diese verstärkte Beförderung habe, so die Kreisrätin, in der Zeit von April bis Juli rund 90.000 Euro gekostet.
Regelunterricht nach den Sommerferien: Mit vollen Bussen ist zu rechnen
Der Kultusminister hat angekündigt, dass nach den Sommerferien möglichst der Regelunterricht mit vollen Klassenstärken aufgenommen werden soll. Damit ist wieder mit vollen Bussen unter Ausnutzung der Sitz- und Stehplätze zu rechnen. Mahnert macht darauf aufmerksam, dass in der dunklen Jahreszeit ohnehin mit volleren Bussen zu rechnen ist, weil weniger mit dem Fahrrad gefahren wird. Der Schulamtsleiter erinnerte daran, „dass im ÖPNV und an Haltestellen Maskenpflicht“ besteht.
„Wir vertrauen auf die Schulleitungen, dass die Konzepte innerhalb der Schulen durch die Lehrer umgesetzt werden; es gibt aber keine absolute Sicherheit“, betont Katharina Augath. Wenn es zu Infektionen komme, so Landrat Jörg Farr, müsse es unvermeidbar sein. Es sei kein Versagen einer Behörde oder ein Systemfehler, wenn sich jemand anstecke.
„Wir müssen den Schülern deutlich machen, dass es cool ist, Masken aufzusetzen und andere zu schützen“, fordert Mahnert und Kreisrätin Augath appelliert dabei an die „Vorbildfunktion der Eltern“. (pr)